Bodenschutz und Altlasten
Böden besitzen eine Schlüsselstellung im "Ökosystem Erde" und erfüllen eine Vielzahl grundlegender und unentbehrlicher Funktionen.
Ziel des Bodenschutzes muss es deshalb sein, die heimischen Böden mit ihren natürlichen Standorteigenschaften zu erhalten bzw. so weit wie möglich, wieder herzustellen.
Die Sanierung von Altlasten stellt eine wichtige Aufgabe im Bereich des Bodenschutzes dar.
Sanierungsmaßnahmen, die durch die Universitäts- und Hansestadt Greifswald in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, sind u. a. die Boden- und Grundwassersanierung auf dem Gelände einer ehemaligen Chemischen Reinigung sowie der sanierungsbedingte Rückbau und die Bodensanierung im Bericht des Bebauungsplanes Nr. 42.
Ziel ist es, den Boden und das Grundwasser so zu sanieren, dass eine sensible Nutzung als Wohnbauland möglich ist.
Eine Sanierung teilt sich in folgende Phasen:
- Gefährdungsabschätzung und
- Detailerkundung des Schadens
- Sanierungsplanung
- Rückbau der vorhandenen Bausubstanz
- Bodensanierung (ggfs.mit Wasserhaltung)
- Grundwassersanierung bei nachgewiesenem Grundwasserschaden
- Monitoring zur Überwachung des Sanierungserfolges
Fast jeder Greifswalder kennt sie, die ehemalige Deponie vor den Toren der Stadt in der Salinenstraße. Doch so schön grün und idyllisch wie heute sah sie nicht immer aus.
Bis 1996 wurden auf einer Fläche von etwa 12 ha fast 1,9 Mio. m³ Abfälle abgelagert. Dabei handelte es sich u. a. um Hausmüll, Sperrmüll, Asche, Schlacke, Klärschlamm und Bauschutt aus mehr als 30 Jahren.
Um Emissionen aus dem Deponiekörper zu unterbinden, wurde von 1996 - 2000 die Deponie nach dem aktuellen Stand der Technik mit einem komplizierten Abdichtungssystem rekultiviert und erhielt ihr heutiges Aussehen.
27 Gasbrunnen produzieren seit April 1999 über ein BHKW aus dem Deponiegas Strom, der in das Stromnetz der Stadtwerke Greifswald eingespeist wird.
Seit Dezember 2008 ist die ehemalige Deponie auch Standort für eine moderne Photovoltaikanlage der Firma SOLON und wird durch diese betrieben.