Stadtarchiv
Nicht nur das „Gedächtnis“ der Verwaltung
Das Greifswalder Stadtarchiv verwahrt als öffentliche wissenschaftliche Einrichtung die schriftlichen Zeugnisse zur Stadtgeschichte seit dem 13. Jahrhundert. Aus dem Ratsarchiv hervorgegangen, wurde das Stadtarchiv in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstmals systematisch geordnet und seit den 1950er Jahren als Stadtarchiv neu aufgebaut. Seit 1954 wieder hauptamtlich besetzt, befand sich das Archiv zunächst im Rathaus und seit Mitte der 1980er Jahre in der Arndtstraße 2. Im Jahre 2021 bezog das Stadtarchiv sein neues Domizil in der Straße An den Wurthen 30.
In Ergänzung der aus der städtischen Verwaltungstätigkeit erwachsenen Bestände übernimmt und sammelt das Stadtarchiv überdies Dokumente und Materialien nichtstädtischer Provenienz wie das Schriftgut von Einrichtungen, Organisationen, Vereinen, Privatpersonen usw. Hunderte von Urkunden, ein wertvoller Bestand mittelalterlicher Stadtbücher, ein bis in das 16. Jahrhundert zurückreichender Aktenbestand und diverse Sammlungen sind ein unschätzbares Quellenreservoir, das unter sachkundiger Anleitung für die historische Forschung, für amtliche, heimatkundliche, familiengeschichtliche und andere Zwecke genutzt werden kann.
Virtueller Rundgang
Ein Imagefilm zum Tag der Städtebauförderung am 8. Mai 2021
Das Stadtarchiv Greifswald ist hervorgegangen aus dem alten Ratsarchiv. Dessen Ursprünge sind auf die seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nachweisbare Tätigkeit der Kanzlei des Rates zurückzuführen. Die Überlieferung reicht zurück bis in die Zeit des ausgehenden Mittelalters. Zwischen 1822 und 1825 kam es erstmalig zu einer grundlegenden systematischen Ordnung des im Rathaus befindlichen Archivs durch den Ersten Syndikus und späteren Bürgermeister Dr. Carl Gesterding (1774-1843; Bürgermeister seit 1833), der darüber hinaus auch als Begründer der Greifswalder Stadtgeschichtsforschung gilt. Auf Gesterdings Initiative hin wurde das Archiv 1835 erstmals hauptamtlich besetzt: Der aus dem Verwaltungsdienst kommende Carl Johann Berlin führte die Amtsbezeichnung „Archivar und Registrator“. Während seiner fast dreißigjährigen Amtszeit konnte Berlin das von Gesterding geschaffene Ordnungsschema im Wesentlichen aufrechterhalten. Nachdem er jedoch 1874 krankheitsbedingt aus dem Dienst ausscheiden musste, begann der mehrere Jahrzehnte währende Niedergang des Archivs. Mehr schlecht als recht nebenamtlich oder durch interessierte Laien betreut, mehrfach um- und teilweise als Depositum an nichtstädtische Einrichtungen ausgelagert, wurde den Beständen nicht die Aufmerksamkeit zuteil, die ihnen ihrer Bedeutung gemäß gebührt hätte. Auch die Anstellung des promovierten Historikers Günter Linke im Juli 1938 blieb eine nahezu folgenlose Episode, da der neuberufene Stadtarchivar, dem überdies die Leitung des Museums und der Volksbibliothek oblag, bereits im August 1939 zum Kriegsdienst eingezogen wurde, aus dem er nicht zurückgekehrt ist. Das vernachlässigte und buchstäblich verwaiste Stadtarchiv hatte als Institution aufgehört zu existieren. Ab 1954 erfolgte der Neuaufbau des Stadtarchivs unter der Leitung des verdienstvollen Rudolf Biederstedt, auf dessen Ordnungsarbeiten die heutige Bestandsgliederung zurückgeht. Unter Biederstedts Amtsnachfolger Franz Scherer (1984-1996) zog das Stadtarchiv Mitte der 1980er Jahre vom Rathaus in die Arndtstraße 2 an der südöstlichen Peripherie der Altstadt. Seit 2021 befindet sich das Stadtarchiv in einem Archivzweckbau An den Wurthen 30.
Literaturhinweise:
Rudolf Biederstedt (Bearb.): Übersicht über die Bestände des Stadtarchivs Greifswald und archivalischer Quellennachweis zur Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung, Greifswald 1966
Rudolf Biederstedt: Geschichte des Stadtarchivs Greifswald. In: Greifswald-Stralsunder Jahrbuch, Bd. 2, 1962, S. 165-206
Uwe Kiel: „Gedächtnis der Verwaltung“ und Quelle der Historiographie. Ein Beitrag zur Geschichte des Stadtarchivs Greifswald. In: Greifswald. Geschichte der Stadt, hrsg. von Horst Wernicke im Auftrag der Hansestadt Greifswald, Schwerin 2000, S. 431-441
Uwe Kiel: Das Stadtarchiv Greifswald. In: Stier und Greif. Blätter zur Kultur- und Landesgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern, 9. Jg., 1999, Schwerin 1999, S. 121-127
Uwe Kiel: „Bezüglich des Greifswalder Stadtarchivs sind wir wieder einmal gründlich überrascht worden.“ Die Wiedereinrichtung des Stadtarchivs Greifswald vor 50 Jahren. In: Zeitgeschichte regional, 8. Jg., 2004, H. 1, S. 31-38
Uwe Kiel: Vom Großen Ratsarchiv zum Stadtarchiv. Ein Streifzug durch die Geschichte des Stadtarchivs Greifswald im fünfzigsten Jahr seiner Wiedereinrichtung. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte, 42. Jg., 2004, H. 3, S. 36-44
Stadtarchiv Greifswald. Kurzinformation, Greifswald 2004
Die im Stadtarchiv Greifswald verwahrten Archivalien können im Lesesaal während der
Öffnungszeiten eingesehen werden, eine vorherige Terminvereinbarung ist zu empfehlen.
Beim erstmaligen Besuch ist ein Benutzungsantrag auszufüllen, die Benutzung beschränkt sich auf den darin angegeben Zweck.
Die gewünschten Archivalien müssen mittels eines Vordruckes bestellt werden. Die Bereitstellung erfolgt in der Regel zum nächsten Öffnungstag, bei in Außenmagazinen lagernden Archivalien zum Dienstag der Folgewoche. Eine Ausleihe außer Haus ist nicht möglich.
Schutzfristen für Archivgut, Nutzungseinschränkungen und Rechtsansprüche Betroffener gelten entsprechend dem Archivgesetz für das Land Mecklenburg-Vorpommern und anderen einschlägigen Bestimmungen. Die Inanspruchnahme bestimmter Leistungen des Stadtarchivs ist entgeltpflichtig (Entgeltordnung).
Weitere Informationen (PDF-Download):
Satzung
Benutzungssatzung
Benutzungsantrag
Entgeltordnung
Abteilung I umfasst die Registraturen der Stadtverwaltung, darunter mit den Urkunden, Amtsbüchern und Magistratsakten die ältesten und wertvollsten Bestände.
Abteilung II, zusammengestellt aus verschiedenen magistratsfremden Beständen, enthält Registraturen nichtstädtischer Provenienz wie bspw. das Schriftgut des 1939 nach Greifswald eingemeindeten Fischerdorfes Wieck, die Innungsarchivalien sowie Nachlässe und Deposita.
Abteilung III umfasst die archivischen Sammlungen, mithin solche Dokumente, bei denen das Merkmal des Registraturzusammenhangs fehlt bzw. unerheblich ist und die nach sachlichen oder formalen Gesichtspunkten zusammengeführt worden sind.
Abteilung IV beinhaltet die auf die alte Ratsbibliothek zurückgehende Archivbibliothek, bei welcher die wertvolle – mit dem Wirken der Greifswalder Juristenfamilie Odebrecht verbundene – Odebrechtsche Familienbibliothek besondere Beachtung verdient.
Ein großer Teil der Bestände des Stadtarchivs ist mittlerweile EDV-gestützt erschlossen, eine online-Recherche ist über den Archivverbund Mecklenburg-Vorpommern (ARIADNE) möglich.
Signatur
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Bestand
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Laufzeit
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Findhilfsmittel
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Rep. 1
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Archivhilfsmittel
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19./20.Jh.
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Rep. 2
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Urkunden
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1250-1882
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Regestenkartei
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Rep. 3
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Amtsbücher
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[1241] 1291-1938 |
Findbuch
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Rep. 4
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Personenstandsunterlagen |
ab 1874
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Findbuch
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Rep. 5
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Städtische Akten vor der Auflösung der Zentralregistratur um 1920 |
1514-1968
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Findbuch
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Rep. 6
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Städtische Akten nach der Auflösung der Zentralregistratur |
1833-1959
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Findkartei
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Rep. 7
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Städtische Akten
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1945-1973
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Findkartei
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Rep. 8
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Städtische Akten (Stadtkreis)
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1974-1990
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Findkartei
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Rep. 11
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Kaiserin-Auguste-Viktoria-Schule und Lehrerinnenseminar (heute: Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, Haus II) |
1866-1943
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Findbuch
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Rep. 12
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Städtische Bürger- und Mittelschulen
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[1825] 1870-1947 |
Findbuch
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Rep. 13
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Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium |
1823-1990
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Findbuch
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Rep. 16
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Kommunale Datenzentrale
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1990-1995 |
Ablieferungsliste |
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Signatur |
Bestand |
Laufzeit |
Findhilfsmittel |
Rep. 39
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DTSB, Sportbund Greifswald
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1952-2003
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Findbuch
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Rep. 40
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Nationale Front
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1950-1990
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Findkartei
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Rep. 41
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Kulturbund, Rubenow-Klub
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1945-1992
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Findbuch
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Rep. 42
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Haus der Jungen Pioniere, AG „Junge Historiker“ |
1950-1990
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Findkartei/Findbuch
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Rep. 43
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Geographische Gesellschaft
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1882-1968
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Ablieferungsliste
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Rep. 44
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Akten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Notariats- und Testamentsakten) |
1886-1949
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Ablieferungsliste
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Rep. 51
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Gemeinde Wieck
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1850-1939
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Findbuch
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Rep. 52
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Gemeinde Eldena
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1894-1939 |
Findbuch |
Rep. 53
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Gewerbegericht
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1902-1913 |
Findbuch |
Rep. 54
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Innungen der Stadt und des Landkreises Greifswald |
1428-1958 |
Findbuch |
Rep. 55
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Kommunalbeamten-Verband (Beamten-Verein), Ortsverband Greifswald |
1898-1934 |
Findbuch |
Rep. 56
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Kuratorium Odebrecht-Stift
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1839-1949 |
Findbuch |
Rep. 57
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Schiffergesellschaft
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1795-1927 |
Findbuch |
Rep. 58
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Verschiedene Vereine, Komitees u.a.
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1724-1969 |
Findbuch |
Rep. 59
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Nachlässe / Deposita
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1791-1990 |
Findbuch |
Rep. 61
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Schonen- und Bergenfahrer-Compagnie
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1585-1884 |
Findbuch |
Rep. 70
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Hafensägewerk
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1924-1953 |
Findkartei |
Rep. 71
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(VEB) Boots- und Reparaturwerft (ehem. Buchholz)
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[1936] |
Findkartei |
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Laufzeit |
Findhilfsmittel |
Ortschronik
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Findkartei
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Häuserkartei der Greifswalder Altstadt (Typoskript) |
1600-20. Jh. |
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Karten, Pläne, Risse
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ab 1622 |
Findkartei/Findbuch
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Stiche, Drucke, Lithographien
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1590-1869, |
Findkartei/Findbuch
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Foto- und Bildsammlung
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ab Anfang 20. Jh. |
Findkartei/Findbuch
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Diasammlung
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ab Mitte 20. Jh. |
Findkartei/Findbuch
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Postkartensammlung
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ab Anfang 20. Jh. |
Findbuch
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audiovisuelle Medien (Filme, Videos, Tonbänder, Tonkassetten, Audio-CD, CD-ROM etc.) |
ab 1911
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Findbuch
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Thematische Dokumentensammlung
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ab 1624
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Findkartei
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Patentsammlung (landesherrliche und Behördenverordnungen) |
1700-1817 |
Findkartei
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Siegelsammlung
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[1308] |
Findkartei
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Münzen und Medaillen
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ab 1988 |
Findkartei/Findbuch
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Banknoten- und Notgeldsammlung
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1912-1923 |
Findkartei
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Briefmarken, Postsonderstempel, philatelistische Belege |
ab 2000 |
Findkartei
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Manuskripte
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ab 1725 |
Findkartei/Findbuch
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Depositum Theater
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[ab 1772] |
Ablieferungsliste
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Theatersammlung
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1920er bis 1980er Jahre |
Findkartei/Findbuch
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Plakatsammlung
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ab 1945
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Findbuch
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Aktensammlung Odebrecht
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1556-1824
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Findkartei
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Leichenpredigten (Grabreden)
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1641-1785
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Findkartei
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Armin Münch: Zeichnerischer Zyklus „Greifswald April 1945“ |
1984-1987 |
Findbuch
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Armin Münch: Zeichnerischer Zyklus „Kernkraftwerk Greifswald-Lubmin“ |
1976-1989 |
Findbuch
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Depositum Literatursalon Greifswald e.V.
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1992-2015
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Ablieferungsliste
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Laufzeit |
Findhilfsmittel |
Dienstbibliothek (Hand- und Präsenzbibliothek)
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ab 1626
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Alphabetischer und systematischer Katalog |
Odebrechtsche Familienbibliothek
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1600-1913
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Alphabetischer und systematischer Katalog |
Gesetzsammlung
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1806-2010
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Liste
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Zeitungen
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ab 1799
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Findbuch
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Druckschriftensammlung
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ab 1990 |
Alphabetischer und systematischer Katalog |
Hier geht es zu den Beständen des Stadtarchivs Greifswald.
Veröffentlichungen
Die unbekannten Retter Greifswalds. Beiträge zur kampflosen Übergabe der Stadt an die Rote Armee im April 1945
Hrsg.: Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Der Oberbürgermeister, Stadtarchiv
Verlag Ludwig, Kiel; 304 Seiten
ISBN: 978-3-86935-384-5; 24,90 EUR
Greifswald in historischen Ansichten, Herausgeber: Stadtarchiv Greifswald und Haus der Werbung Verden, 1. Auflage 2016
Zwangsarbeit in Pommern von 1939 bis 1950. Sachstand und Perspektiven der Forschung und der historischen Bildungsarbeit in Deutschland und Polen = Praca przymusowa na Pomorzu w latach 1939-1950. Stan i perspektywy badań naukowych oraz edukacji historycznej w Polsce i w Niemczech
Herausgeber:
Universitäts- und Hansestadt Greifswald/Der Oberbürgermeister/Kulturamt/Stadtarchiv,
Staatsarchiv Stettin; Wydawca: Uniwersyteckie i Hanzeatyckie Miasto Greifswald/Nadburmistrz/Urząd ds. Kultury/Archiwum Miejskie, Archiwum Pañstwowe w
1. Auflage 2014, 409 Seiten
Sprache: Deutsch, Polnisch
ISBN: 978-3-9810677-7-4
Uwe Kiel/Dieter Grusenick: Carl Päpke (1797-1858) – verdienstvoller Greifswalder Bürgermeister und Eisenbahnpionier, Greifswald 2013
Uwe Kiel/Fritz Lewandowski:
Greifswald. History of the University and Hanseatic City in Dates
1. Auflage: Greifswald 2010
Uwe Kiel: „…allen Städten zur Nachahmung empfohlen.“ Das Greifswalder Kübelsystem und die Verdienste Friedrich Loefflers um Stadthygiene und öffentliche Gesundheitspflege in Greifswald, hrsg. von der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Der Oberbürgermeister, Stadtarchiv, Greifswald 2010
Uwe Kiel/Michael Lissok/Hans-Georg Wenghöfer: Von der Stadtbefestigung zur Wallpromenade. Die Geschichte der Greifswalder Fortifikationswerke und ihrer Umgestaltung zur städtischen Grünanlage, hrsg. von der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Rostock 2008
Uwe Kiel/Fritz Lewandowski:
Greifswald. Geschichte der Hanse- und Universitätsstadt in Daten
1. Auflage: Greifswald 2003
2. Auflage: Greifswald 2006
Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Der Oberbürgermeister, Stadtarchiv (Hrsg.): Greifswald 1945. Kampflose Übergabe und Kriegsende. Reden und Beiträge anlässlich des 60. Jahrestags am 29. und 30. April 2005, Greifswald 2005
Termine
Vortrag des Greifswalder Kunsthistorikers Dr. Michael Lissok
Eine Veranstaltung in der maritimen Vortragsreihe der Greifswalder Schiffergilde, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv. Eingeladen sind alle Mitglieder und Freunde der Greifswalder Schiffergilde und alle Interessierten. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter: Greifswalder Schiffergilde und Stadtarchiv Greifswald
Das Stadtarchiv beteiligt sich auch in diesem Jahr am bundesweiten Tag der Archive. Am Sonnabend, dem 2. März 2024, besteht die Möglichkeit, sich im Stadtarchiv, An den Wurthen 30, über dessen Bestände und die Recherche- und Benutzungsmöglichkeiten zu informieren. Das Stadtarchiv ist zu diesem Zweck am 2. März von 12 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.
Um 14 Uhr hält der Kunsthistoriker Dr. Michael Lissok eine Vortrag über einen kaum bekannten Greifswalder Architekten aus der ersten Hälfte des 20. Jhs. Umrahmt wird der Vortrag von einer kleinen Ausstellung zu diesem Thema. Der Eintritt ist frei.
Josef Karl Tietz – Erkundungen über einen vergessenen Greifswalder Architekten und sein Schaffen zur Zeit des Kaiserreiches und der Weimarer Republik
Vortrag von Dr. Michael Lissok am 2. März 2024, 14 Uhr, im Stadtarchiv
Ausstellung im Stadtarchiv Greifswald vom 2. März 2024 bis zum 30. April 2024.
Die Ausstellung kann innerhalb der Öffnungszeiten des Stadtarchivs besichtigt werden.
Josef Karl Tietz (geb. 1875) war einer der wenigen seinerzeit in Greifswald ansässigen freischaffenden Architekten. Er kam 1901 nach Greifswald, wo er bis Mitte der 1930er Jahre tätig war. Besonders in der Frühphase seines beruflichen Schaffens war er an einigen wichtigen Bauprojekten beteiligt und sind ihm mehrere Aufträge übertragen worden. Später hatte Tietz sich als „Freiberufler“ unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen behaupten müssen. In der Literatur finden sich bisher nur wenige Informationen und sehr lückenhafte Angaben über J. K. Tietz.
Der Greifswalder Kunsthistoriker Dr. Michael Lissok hat vor einiger Zeit das Leben und Schaffen dieses Architekten als Thema für eine akademische Qualifikationsschrift vergeben und auch selbst dazu geforscht. Die kleine Ausstellung präsentiert eine Auswahl der Forschungsergebnisse.
In seinem Vortrag am 2. März 2024 im Stadtarchiv berichtet Dr. Michael Lissok über dieses wenig bekannte Kapitel der Greifswalder Architekturgeschichte.
Zum bundesweit durchgeführten Tag der Archive wird dem Publikum die Möglichkeit für einen Blick auch hinter die sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen Archivtüren gewährt. Um 11:00 und 12:00 Uhr findet jeweils eine Führung statt.
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Diese kann zwischen dem
28. Februar und 3. März 2022 unter der Telefonnummer 03834 8536-3311 erfolgen.
Je Führung können zehn Personen teilnehmen, die sich bitte 15 min vor Beginn im Stadtarchiv einfinden. Die Veranstaltung findet unter Beachtung der Coronaregeln (2G Plus und medizinischer Mund-Nasen-Schutz) statt.
Der Eintritt ist frei.
Zum ersten Mal seit dem Bezug des neuen Stadtarchivs wird einem kleinen Teilnehmerkreis die Möglichkeit für einen Blick auch hinter die sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen Archivtüren gewährt.
Für die Teilnahme an einer der beiden Führungen ist eine Anmeldung erforderlich. Diese kann zwischen dem 6. und 9. September unter der Telefonnummer 03834 8536-3311 erfolgen. Pro Führung können zehn Personen teilnehmen. Die Veranstaltung findet unter Beachtung der Coronaregeln statt. Der Eintritt ist frei.
Die Fertigstellung des Neubaus für das Greifswalder Stadtarchiv (An den Wurthen 30) befindet sich auf der Zielgeraden. Ende September 2020 soll dann der 1. Teil des Stadtarchivumzugs mit den Magazinen, welche sich derzeit an drei verschiedenen Standorten befinden, stattfinden. Voraussichtlich im Frühjahr 2021 wird dann der gesamte Umzug abgeschlossen sein und das Stadtarchiv den Nutzerinnen und Nutzern seine Pforten am neuen Standort öffnen.
Um allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich einen Eindruck vom neuen Greifswalder Geschichts- und Wissensspeicher zu verschaffen, lädt die Stadtverwaltung am Sonntag, dem 13. September, mit halbstündigen Führungen für bis zu zehn Personen in der Zeit von 10-16 Uhr in das noch unmöblierte Haus ein.
Für alle Interessierten ist dies eine einmalige Gelegenheit, die sich mit dem späteren Bezug des Archivs so nicht mehr bieten wird, die besondere Architektur des neuen Stadtarchivs mit seinen Magazinräumen, Büros, dem Lesesaal, dem Veranstaltungssaal und dem Foyer zu besichtigen.
Aufgrund der aktuellen Lage müssen auch hier größere Menschenansammlungen vermieden werden, weswegen nur Personen an den Führungen teilnehmen können, die sich zuvor angemeldet haben. Ein spontaner Besuch ist daher leider nicht möglich.
Bitte melden Sie sich bis zum 10. September telefonisch (03834 8536-2101) im Amt für Bildung, Kultur und Sport oder über das Formular online an.
Bitte beachten Sie, dass nachträglich eingehende Anmeldungen nicht berücksichtigt werden können. Erst mit schriftlicher Bestätigung durch das Amt für Bildung, Kultur und Sport / Abteilung Kultur gilt eine Zusage für die Teilnahme zum ausgewählten Führungstermin.
Änderungen vorbehalten.
Rudolf Petershagen (4. Juni 1901 – 13. April 1969)
Vortrag von Uwe Kiel, Leiter des Stadtarchivs Greifswald
Donnerstag, 11. April 2019 | 19:00 Uhr
Bürgerschaftssaal, Rathaus
Vor fünfzig Jahren, am 13. April 1969, verstarb der Greifswalder Ehrenbürger Rudolf Petershagen im Alter von 67 Jahren. In seiner Biographie spiegeln sich die Konflikte und Brüche des 20. Jahrhunderts. Sein Name ist untrennbar verbunden mit der kampflosen Übergabe der Stadt Greifswald an die Rote Armee am Ende des Zweiten Weltkriegs. Kaum ein anderes Ereignis der Greifswalder Stadtgeschichte wurde und wird noch immer so kontrovers diskutiert wie die Rettung der Stadt vor der Zerstörung, und wohl keiner der daran Beteiligten ist so umstritten wie Petershagen.
In der DDR wurde Petershagen seit Mitte der 1950er Jahre mit Ehrungen überhäuft. Sein Buch „Gewissen in Aufruhr“ und der darauf basierende gleichnamige Fernsehfilm erreichten einen riesigen Bekanntheitsgrad. Nach dem Ende der DDR begann auch das „Monument“ Rudolf Petershagen zu wanken. Neue Legenden traten an die Stelle alter Mythen. Oder besitzen diese Mythen und Legenden einen realen Kern?
Der Greifswalder Stadtarchivar Uwe Kiel hat jahrelang zur Geschichte der kampflosen Übergabe und zur Biographie Rudolf Petershagens geforscht. In seinem Vortrag am 11. April im Rathaus stellt er einige der Ergebnisse seiner Recherchen vor.
Der Alte Friedhof – Bestattungsort und Gedenkstätte. Vortrag von Herrn Hans-Georg Wenghöfer
Eine Darstellung der zweihundertjährigen Entwicklung des Alten Friedhofs. Der Referent spricht über die Geschichte des Alten Friedhofs in Greifswald von der Einweihung der Begräbnisstätte 1818 bis zur neuerlichen Aktivierung 1995.
Hinweis: begrenzte Platzkapazität (25 Personen)
Zeichnung zum Kapellenanbau auf dem alten Friedhof, 1910 (Stadtarchiv Greifswald)
11:00 Uhr und 14:00 Uhr: Vortrag Siegfried Hansel „Eine Straßenbahn für Greifswald? Ein gescheitertes Projekt und der Einsatz von Stadtomnibussen“
Im Stadtarchiv wird am 3. März 2018 zum bundesweiten Tag der Archive ein bisher unbekanntes Thema zur Greifswalder Verkehrsgeschichte dem interessierten Publikum vorgestellt.
Siegfried Hansel, Archivar bei der Dresdner Verkehrsbetriebe AG, stellt ein vergessenes Kapitel Greifswalder Stadtgeschichte vor: Die Straßenbahn. Schon 1894 gab es erste Bemühungen zur Einrichtung dieses damals gerade erst neuen Verkehrsmittels. Verschiedene Angebote über Bahnen mit elektrischem, Benzol- und Gasmotorantrieb gingen ein. Auch Anbieter von gleislosen Bahnen und Kraftomnibussen wie Max Schiemann aus Wurzen oder DAAG aus Düsseldorf traten auf den Plan. Besonders die Siemens-Schuckert-Werke wollten in Greifswald Fuß fassen. Letzte ernsthafte Bemühungen um eine Straßenbahn gab es im Jahr 1925 durch den Magistrat. Während in Stralsund seit 1900 eine Straßenbahn fuhr, scheiterte es hier an den Kosten von rund 400 000 Mark. Mit dem „Omnibus-Verkehr Greifswald (O.V.G.)“ von Major a.D. Raettig setzte sich der Kraftomnibus ab 1928 durch. Das ist genau 90 Jahre her. Von 1938 bis 1945 führte die Stadt diesen Betrieb, den sie 1992 in Form des „Verkehrsbetrieb Greifswald“ im Verbund der Stadtwerke neu gründete. Dazwischen lagen die Jahre des „VEB Kraftverkehr“, ab 1969 „VEB Ostseetrans“. Nicht unerwähnt bleiben soll der Omnibusverkehr der Kleinbahn Greifswald – Wolgast nach Eldena und die Streitigkeiten mit der O.V.G. um die Konzession.
Eine kleine Ausstellung, zusammengestellt aus den Beständen des Stadtarchivs und der Materialsammlung des Referenten begleitet seinen Vortrag.
Hinweis: begrenzte Platzkapazität (25 Personen)
Willy Gerding (1879-1917) – ein Greifswalder Bürgermeister in seiner Zeit
Vortrag von Stadtarchivar Uwe Kiel
Dr. Willy Gerding gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unter den Greifswalder Bürgermeistern bzw. Oberbürgermeistern des 20. Jahrhunderts.
Seine Amtsperiode (1910 bis 1917) umfasste sowohl den Vorabend als auch die längste Zeit des Ersten Weltkriegs – Jahre, in denen einerseits große Stadtentwicklungsprojekte das Antlitz der Stadt am Ryck veränderten, in denen andererseits aber Teile der Bevölkerung infolge des Krieges Not und Entbehrungen zu erdulden hatten.
Bürgermeister Dr. Willy Gerding
(Pommersches Landesmuseum / Universitäts- und Hansestadt Greifswald)
Das Stadtarchiv ist Mitveranstalter eines Studientags „Reformation erinnern“ in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte e.V. und dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
Termin: Freitag, 24.2.2017, 14:00 bis 21:00 Uhr
Ort: Pommersches Landesmuseum Greifswald
Anmeldung Wir bitten um Anmeldung möglichst bis zum 17.2.2017 bei der AG für pommersche Kirchengeschichte
Ausstellungseröffnung „Das Schöpferische gilt. Verflucht die exakte Teufelei“ Zeichnungen von Armin Münch zum Thema Kernenergie
Einführung von Prof. Dr. Bernfried Lichtnau
Ausstellung im Stadtarchiv Greifswald 20.9. – 7.10.2016
Prof. Armin Münch (1930-2013) schuf eine Fülle an zeichnerischen und grafischen Blättern, die in ihrer expressiven Stilistik die Grafik der DDR mitprägten. 1976 bis 1992, während seines Wirkens als Hochschullehrer in Greifswald, entstand die hier vorgestellte Folge – eine Auseinandersetzung mit dem Thema Atomkraft, ihrer friedlichen Nutzung und ihren Risiken.
Der im Jahre 1991 ins Leben gerufene Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. ist Mittler zwischen diesen Einrichtungen, er engagiert sich bei der Ausbildung des Berufsnachwuchses (FAMI), bei der Organisation und Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen und bei der Archivberatung. Die jährlichen, jeweils zweitägigen Landesarchivtage haben dabei einen besonderen Stellenwert.
Dienstag, 14. Juni 2016
13:00 Grußwort des Bürgermeisters
13:15 Uwe Kiel (Stadtarchiv Greifswald): Von der Hanse- zur Universitätsstadt. Ein Streifzug durch die Greifswalder Geschichte.
14:00 Prof. Dr. Michael North (Universität Greifswald): Kommunikation im Ostseeraum im 18. Jahrhundert
14:30 Kaffeepause
15:00 Prof. Dr. Stefan Kroll (Universität Rostock): Aktuelle Methoden zur digitalen Edition von Text und Karten am Beispiel der Schwedischen Landesaufnahme
15:30 Bruno Blüggel (Universitätsbibliothek Greifswald): Die digitale Bibliothek MV
16:00 Dr. Haik Porada (Leibniz-Institut für Deutsche Landeskunde Leipzig): Ein vorpommersches Gutsarchiv in situ und die daraus resultierenden Möglichkeiten für die landesgeschichtliche Forschung
17:30 Führung durch die historischen Innenräume der Universität
19:30 geselliger Abend im Restaurant „Alter Speicher“, Roßmühlenstraße 25, Greifswald
Mittwoch, 15. Juni 2016
9:00 Mitgliederversammlung
10:00 Prof. Dr. Michael Scholz (Fachhochschule Potsdam): Rechtliche Grundlagen der Gebührenerhebung im Archivwesen
10:30 Kaffeepause
11:00 Thomas Ahrens (Amt des Landesdatenschutzbeauftragten): Langzeitarchivierung und Datenschutz
11:30 Henrik Baark (Zweckverband Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern) und Jens Lehmann (Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH): Digitale Transformation in der Verwaltung
12:30 Mittagspause
13:30 Dr. Peter Worm (LWL-Archivamt für Westfalen, Münster): Elektronische Archivierung - eine Aufgabe für Kommunalarchive?
14:00 Tobias Sofka (Archiv des Landkreises Rostock): Die E-Akte - Einflussmöglichkeiten eines Kreisarchivs
14:30 Aktuelle Stunde
15:00 Besichtigung des Landesarchivs Greifswald
Programmänderungen vorbehalten - Alle Informationen unter www.vda.archiv.net
Von 10:00 bis 14:00 Uhr stehen die Türen des Stadtarchives offen für die Ausstellung "Plakate aus den 1950er bis 1990er Jahren" anlässlich des bundesweiten Tages der Archive.
Was haben der "Internationale Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse", Arbeitsschutzobmann Pfiffig und die Baustellenfestspiele des KKW Nord gemeinsam? Was verbindet die Brauerei Greifswald mit dem Kreiskulturhaus und mit Peter und dem Wolf? Sie alle finden sich – neben unzähligen anderen Motiven – in der Plakatsammlung des Stadtarchivs.
Wenn Sie wissen wollen, was sich 1968 in der "Heiteren Seemannskiste" verbarg, besuchen Sie das Stadtarchiv zum bundesweiten Tag der Archive. Aus diesem Anlass hat das Stadtarchiv eine kleine Ausstellung mit Plakaten aus seiner Sammlung zusammengestellt. Die Präsentation mit Plakaten aus den 1950er bis 1990er Jahren kann in den Räumen des Stadtarchivs besichtigt werden.
Wie an jedem Tag der Archive, können sich die Besucherinnen und Besucher zudem auch diesmal über die Bestände des Archivs und die Benutzungsmöglichkeiten informieren.
Pressemitteilungen zum Stadtarchiv
Neue Publikation des Stadtarchivs Greifswald: Zum 75. Jahrestag des Kriegsendes erschien eine unter Federführung des Stadtarchivs entstandene Publikation zur kampflosen Übergabe unter dem Titel: „Die unbekannten Retter Greifswalds“.
Im Unterschied zu vielen anderen deutschen Städten schied die Stadt Greifswald, die in ihren Mauern neben der Universität, überfüllten Lazaretten und der Einwohnerschaft eine große Zahl von Flüchtlingen beherbergte, im April 1945 unzerstört aus dem Krieg aus. Die formelle kampflose Übergabe einer deutschen Stadt an die sowjetische Armee durch einen Wehrmachtbefehlshaber stellte eine Besonderheit auf dem Kriegsschauplatz im Osten dar.
Das Ereignis markiert eines der wichtigsten und zugleich umstrittensten Daten der jüngeren Greifswalder Stadtgeschichte. Als Protagonisten wurden in den vergangenen Jahrzehnten vor allem der Kampfkommandant Oberst Rudolf Petershagen, aber auch der Universitätsrektor Carl Engel oder der Direktor der medizinischen Kliniken Gerhardt Katsch gewürdigt. Andere Personen, die sich ebenfalls um die Rettung der Stadt verdient gemacht hatten, standen in der öffentlichen Wahrnehmung lange Zeit in deren Schatten. Zu ihnen zählen Angehörige des Stabes des Kampfkommandanten, leitende Beamte der Stadtverwaltung, Angehörige der Universität sowie, nicht zuletzt, einer konspirativen Widerstandsgruppe.
Dem Anliegen verpflichtet, insbesondere diesen Personenkreis zu würdigen, verzichtet der Band auf biographische Porträts Petershagens, Katschs oder Engels, die ohnehin in Forschung und öffentlichem Bewusstsein präsent sind. Stattdessen versammelt der Band biographische Skizzen weniger bekannter Akteure, deren Lebenswege, so unterschiedlich sie verliefen, sich an diesem einen Punkt, der kampflosen Übergabe Greifswalds im April 1945, kreuzten.
Die Beiträge stammen von verschiedenen Autorinnen und Autoren, porträtiert werden der Stellvertreter Petershagens Max Otto Wurmbach, Johann Schönfeld, der Fahrer der Parlamentäre Oskar Lehmann, die Dolmetscher der Übergabeverhandlungen Emil Cieslik und Boris Matussow, Stadtrat Siegfried Remertz und Bürgermeister Richard Schmidt, Hans und Margarethe Lachmund, der Rechtsanwalt Walter Graul, Hugo Pfeiffer, Ulrich Noack, Ernst Lohmeyer, Gottfried Holtz und Otto Haendler sowie der Hafenkapitän Paul Grams.
Ergänzt wird der Band durch einen Beitrag von Stadtarchivar Uwe Kiel zur Historiographie und Rezeptionsgeschichte der kampflosen Übergabe sowie durch ein Schlusswort aus dessen Feder, das in der sicheren Voraussicht geschrieben wurde, dass die Kontroverse um das Kriegsende 1945 in Greifswald auch 75 Jahre danach nicht beendet sein wird.
Die ursprünglich für den Jahrestag der Übergabe, den 30. April 2020 geplant gewesene öffentliche Buchpräsentation muss wegen der Corona-Pandemie leider entfallen.
Die unbekannten Retter Greifswalds. Beiträge zur kampflosen Übergabe der Stadt an die Rote Armee im April 1945, Hrsg.: Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Der Oberbürgermeister, Stadtarchiv, Verlag Ludwig, Kiel; 304 Seiten; ISBN: 978-3-86935-384-5; 24,90 EUR.
Stätten der Gastlichkeit in Greifswald und Umgebung auf historischen Ansichten aus dem Stadtarchiv
Das Stadtarchiv der Universitäts- und Hansestadt Greifswald hat zusammen mit der Kalendermanufaktur Verden einen Bildkalender für 2018 mit historischen Ansichten von Gaststätten und Restaurants in Greifswald und der näheren Umgebung herausgebracht. Der Wandkalender im A-3-Format zeigt Fotos bekannter wie auch weniger bekannter Restaurants vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Auf den Monatsblättern sind beispielsweise der Ratskeller, der Gasthof zu den drei Kronen, die "Falle", das Schützenhaus, die "Normandie" und die "Giftbude", aber auch der Strohkamp und St. Georgsgarten abgebildet.
Der Kalender kostet 18,- Euro und ist unter anderem in verschiedenenen Greifswalder Buchhandlungen erhältlich.
Anfang Dezember erschien ein neuer Bildband mit historischen Greifswalder Postkartenmotiven. Die Vorlagen entstammen den Sammlungen des Greifswalder Stadtarchivs. Der Bildband entstand in Zusammenarbeit mit der Kalendermanufaktur Verden. Er vereint 36 Reproduktionen alter Postkarten mit Motiven aus Greifswald vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Abbildungen zierten bereits die Wandkalender, die das Stadtarchiv und der Verlag von 2013 bis 2015 herausgaben. So sind beispielsweise verschiedene Abschnitte des Walls, der Markt, der Hafen, der Rubenowplatz, der heutige Dietrich-Bonhoeffer-Platz, das Chemische Institut in der Soldmannstraße, das Kurhaus in den Anlagen sowie andere einzelne Gebäude abgebildet. Pro Seite wird jeweils ein Postkartenmotiv präsentiert. Der Bildband kostet 19,80 Euro und ist in allen Buchhandlungen erhältlich.
In der Plakatsammlung des Greifswalder Stadtarchivs gestöbert
Was haben der Internationale Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse, Arbeitsschutzobmann Pfiffig und die Baustellenfestspiele des KKW Nord gemeinsam? Was verbindet die Brauerei Greifswald mit dem Kreiskulturhaus und mit Peter und dem Wolf? Sie alle finden sich – neben unzähligen anderen Motiven – in der Plakatsammlung des Stadtarchivs wieder. Wenn Sie wissen wollen, was sich 1968 in der „Heiteren Seemannskiste“ verbarg, besuchen Sie das Stadtarchiv am Sonnabend, dem 5. März, zum bundesweiten Tag der Archive.
Aus diesem Anlass hat das Stadtarchiv eine kleine Ausstellung mit Plakaten aus seiner Sammlung zusammengestellt. Die Präsentation mit Plakaten aus den 1950er bis 1990er Jahren kann von 10 bis 14 Uhr in den Räumen des Stadtarchivs (Arndtstraße 2) besichtigt werden.
Der Eintritt ist frei.
Damit die Ausstellung aufgebaut werden kann, ist das Stadtarchiv am Freitag, dem 4. März, geschlossen
Das Stadtarchiv Greifswald hat gemeinsam mit dem Staatsarchiv Stettin einen Kalender für das Jahr 2016 mit historischen Ansichten der Häfen der beiden Städte herausgebracht. Unter dem Titel "Stettin und Greifswald, zwei pommersche Häfen" werden historische Fotos und Ansichtskarten aus den Beständen der beiden Archive präsentiert.
Die Ansichten datieren aus der Zeit vom Ende des 19. Jh. bis in die 1930er Jahre. Den Bildern von Stettin, dem größten Hafen der preußischen Provinz Pommern, stehen - exemplarisch für viele kleinere pommersche Häfen - Ansichten von Greifswald gegenüber, dessen Hafen die Geschichte der Stadt seit der Hansezeit maßgeblich geprägt hatte, jedoch zu Beginn des 20. Jh. an Bedeutung verlor.
Der zweisprachive Wandkalender (Format DIN A3) wird kostenfrei im Stadtarchiv ausgegeben.
Im November 2012 widmete sich erstmals eine deutsch-polnische Tagung dem Thema „Zwangsarbeit in Pommern zwischen 1939 und 1950“. Schwerpunkte waren sowohl die NS-Zwangsarbeit in Pommern als auch die zwangsweise Beschäftigung Deutscher in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg.
An der Konferenz im Pommerschen Landesmuseum nahmen unter anderem deutsche und polnische Historiker, Archivare und Zeitzeugen teil. Organisiert wurde sie durch das Staatsarchiv Stettin gemeinsam mit dem Greifswalder Stadtarchiv und dem Greifswalder Kulturamt.
Unter Federführung des Stadtarchiv Greifswalds und des Staatsarchivs Stettin ist nun eine Tagungsdokumentation in deutscher und polnischer Sprache erschienen. Sie wurde heute von Oberbürgermeister Dr. Arthur König und dem Direktor des Staatsarchivs Stettin, Dr. Jan Macholak, vorgestellt.
Das rund 400 Seiten starke Buch enthält Ausführungen über Forschungsstand und Quellenlage, themenbezogene historische Bildungs- und Projektarbeit sowie Zeitzeugenberichte. Sowohl Greifswald als auch Stettin erhoffen sich davon einen Anstoß für weitere historische Forschungen und Aktivitäten im Bereich der bilateralen historisch-politischen Bildung.
Der Tagungsband ist in Auflage von 500 Exemplaren erschienen. Er richtet sich an Fachhistoriker, aber auch an die interessierte Öffentlichkeit. Interessierte können ihn für eine Schutzgebühr von 5 Euro im Greifswalder Stadtarchiv erwerben.
Die Publikation wurde, wie bereits die Tagung im Jahre 2012, durch die Europäische Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Programm INTERREG IV A – Fonds für kleine Projekte), die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und in Kooperation mit der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern unterstützt.
Das Stadtarchiv Greifswald und das Staatsarchiv Stettin planen vor dem Hintergrund der Städtepartnerschaft wie auch der bisherigen Zusammenarbeit eine Reihe weiterer bilateraler Projekte, insbesondere mit Schülern und Studenten. Des Weiteren sind Dokumentarfilmabende, die Ausstellungen, Kalender- und Postkartenpublikationen u.v.m. geplant.