Kirchen und Denkmäler
Die Greifswalder Altstadtkirchen dominieren nicht nur die prägnante Stadtsilhouette, sie sind auch identitätsstiftende Bauwerke der Greifswalder Stadtgeschichte. Es sind vielfältige Gründe, die für den umfänglichen Einsatz von Städtebaufördermitteln aus Bund, Land und der Stadt Greifswald für den Erhalt unserer Altstadtkirchen sprechen. Unter anderem wurde die Turmsanierung am Dom St. Nikolai 2018 abgeschlossen, das Dach von St. Marien konnte 2016 neu eingedeckt werden, die Modernisierung des Hallenschiffs St. Jacobi ist in Vorbereitung, die Dachneueindeckung von St. Joseph wurde bereits 2012 realisiert. Insgesamt wurden neben der Auswahl einiger geförderter Projekte bislang seit 1990 gut 4,4 Millionen Euro an Städtebaufördermitteln investiert.
St. Jacobi-Kirche
Als kleinste der drei Greifswalder Backsteingotik-Kirchen wurde sie im Zuge der ersten Greifswalder Stadterweiterung im 13. Jh. in der damaligen „Neustadt“ gebaut. Zunächst zweischiffig gebaut, 1400 zur dreischiffigen Hallenkirche Kirche erweitert, Umnutzung durch napoleonische Soldaten als Feldküche, Wiederherstellung zur Schwedenzeit und ungeachtet des Turmbrandes vom 31.03.1953 bis heute wichtiger Anlaufpunkt für Jugendarbeit und Studentenseelsorge.
Dom St. Nikolai
Als größte der drei norddeutschen Backsteingotik-Kirchen in Greifswald ist der Dom ein erhebendes Element der Stadtsilhouette und weit über die Stadtgrenzen hinaus wahrnehmbar. St. Nikolai wurde 1262/63 erstmals urkundlich erwähnt. Nach diversen Bauphasen präsentiert sich der Dom heute als dreischiffige Hallenkirche, mit einem aufwändig gestalteten oktogonalem Turm und einem hoch aufragenden Ostgiebel.
St.-Marien-Kirche
Der Bau wurde in der 2. Hälfte des 13. Jh. begonnen und als eine der größten Hallenkirchen der norddeutschen Backsteingotik 1330 vollendet. Die „Dicke Marie“ wirkt mit ihrem Ostgiebel und der gedrungenen Kubatur sympathisch stadtbildprägend. Hervorzuheben ist auch die südlich angebaute Annenkapelle, die als Winterkirche genutzt wird.
St. Joseph-Kirche
Die jüngste und kleinste der Greifswalder Altstadtkirchen wurde 1869 bis 1871 als neogotischer Backsteinbau mit Querhaus erbaut. Der Kirchenneubau wurde maßgeblich durch die katholische Studentenschaft aus ganz Deutschland gefördert. St. Joseph präsentiert sich optisch etwas zurückhaltend in der Stadtsilhouette, ist aber gleichwohl wichtiger Begegnungsort der katholischen Kirchengemeinde.