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Pressemitteilungen 01.02.2022 – World Wetlands Day 02.02.2022 - 2x Moor für Greifswald - zum Lesen und Spazieren

Moore bei Greifswald
Foto: Greifswald Moor Centrum

Pressemitteilung vom Greifswald Moor Centrum

Salzpfanne, Kohlgraben, Schwingboden und Torf zwischen den Zähnen – zum Internationalen Tag der Feuchtgebiete am 2. Februar können Greifswalder selbstständig die Moorseite der Stadt kennenlernen. Die neue Broschüre „Moore bei Greifswald“ von Greifswald Moor Centrum und der Universitäts- und Hansestadt Greifswald führt Spaziergänger*innen auf zwei Touren durch diese Landschaft, die (meist) nicht unheimlich ist, sondern unheimlich wichtig für den Klimaschutz vor der Haustür und weltweit. Warum, das erklären Moorspezialistin Christina Lechtape und die städtische Moormanagerin Annie Wojatschke auch bei einer kostenfreien Führung ab 16 Uhr im Polder Steinbecker Vorstadt. Treffpunkt ist das Schöpfwerk „An der Bleiche“ nahe der Hafenbrücke. Die Broschüre „Moore bei Greifswald“ ist für eine Schutzgebühr von einem Euro in der Stadtinformation, der Stadtbibliothek und den Greifswalder Buchläden erhältlich oder als Download unter www.greifswaldmoor.de.

Hintergrund:
Moore = Klimaschützer, auch in Greifswald Moore sind Klimaschützer, weil sie in ihren Torfen Kohlenstoff binden – aber nur, wenn sie nass sind. Dringt bei Entwässerung Sauerstoff in den Torf ein, wird der Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Ein Großteil der Moore in Deutschland sind heute entwässert und landwirtschaftlich genutzt. Sie setzen jährlich 53 Mio t CO2-Äq. frei, also knapp 7 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Im Stadtgebiet Greifswald liegen ca. 472 ha Moore, die vornehmlich trockengelegt sind und jährlich ca. 7.600 t CO2-Äq. verursachen. Eine enorme Belastung für die Klimabilanz der Stadt, doch gleichzeitig ein großes Potenzial zur Reduktion von Emissionen. Das hat Greifswald erkannt und im vergangenen Oktober die deutschlandweit erste städtische Moormanagerin angestellt. So können hiesige Moore revitalisiert werden mit weiteren positiven Effekten für die Umgebung. Sie sind wichtig für den Erhalt der Biodiversität und der Frischwasserversorgung. Sie filtern Luft, kühlen die Landschaft, bieten Puffer bei Überschwemmungen, Raum zur Naherholung und sogar neue Einkommensmöglichkeiten. Biomasse von Mooren kann als Bau-, Futter- und Heizmaterial dienen oder als Ersatz für fossilen Torf im Gartenbau.

World Wetlands Day
Der 2.2.2022 ist keine Schnapszahl – im Gegenteil: In diesem Jahr wird der weltweite Tag der Feuchtgebiete (World Wetlands Day, WWD) erstmals als von den Vereinten Nationen anerkannter internationaler Tag begangen. Seit 1997 macht er jährlich am 2. Februar auf die Bedeutung der Feuchtgebiete, u.a. der Moore, aufmerksam. Damals wurde die Ramsar-Konvention 1971, das internationale Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete, verabschiedet. Allerdings wurden seitdem 35% der Feuchtgebiete u.a. durch Verschmutzung, Landwirtschaft, Überfischung weiter zerstört. Feuchtgebiete verschwinden dreimal schneller als Wälder. Den Verlust müssen Aktionen zu Erhalt und Wiederherstellung dringend wettmachen. „Wetlands Action for People and Nature" heißt daher das Motto des diesjährigen WWD.