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Pressemitteilungen 23.12.2022 – Weihnachtsgrüße des Oberbürgermeisters
Liebe Greifswalderinnen und Greifswalder,
dieses Jahr war geprägt von Ereignissen, die niemand hatte vorhersehen können. Als Ende Februar der russische Angriff auf die Ukraine begann, war nicht vorstellbar, dass dieser zu einem monatelangen, unerbittlichen Krieg führen würde, der noch heute andauert. Die Bereitschaft der Greifswalderinnen und Greifswalder, zu helfen, zu unterstützen und zu spenden, war überwältigend. So konnten aus unserer Stadt mehrere Hilfstransporte ganz gezielt in unsere ukrainische Partnerstadt Drohobytsch, weitere ukrainische Städte und nach Polen geschickt werden. Dafür danke ich allen Bürger*innen, der Universitätsmedizin und vor allem den zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich an unterschiedlichen Orten in Hilfsaktionen einbrachten. Ehrenamtliche waren es auch, die maßgeblich die Betreuung von Geflüchteten in Greifswald übernahmen und auch heute noch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
In der zweiten Jahreshälfte wurde immer deutlicher, wie stark die gesamte Gesellschaft von der rasant gestiegenen Inflation, von der Energiekrise und von einer drohenden Gasmangellage betroffen ist. Dies sind für eine Kommune wie Greifswald völlig neue Herausforderungen. Für den – hoffentlich nie eintretenden – Fall des Ausfalls von Heizungen und Strom in den Wintermonaten wurden zügig zentrale Anlaufstellen für besonders Schutzbedürftige vorbereitet. Außerdem wurden Informationsblätter für die Bevölkerung erstellt, in denen sich alle für den Krisenfall notwendigen Informationen befinden. Die Stadtverwaltung selbst hat verschiedene Sparmaßnahmen eingeführt, um wirkungsvoll zur Vermeidung einer Krisensituation beizutragen.
Trotz der bestehenden Krisen und der berechtigten Sorgen hat sich Greifswald auch 2022 kontinuierlich entwickelt und seine Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort sowie sein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und regionalen Wertschöpfung weiter gestärkt.
Eines unserer größten und ambitioniertesten Bauprojekte wird zu Beginn des neuen Jahres seinen Abschluss finden: in das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie (Z4) in der Rathenaustraße werden renommierte Firmen, Start-ups und Ausgründungen einziehen und hier hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Für die dort Beschäftigen sowie für alle Greifswalder*innen gilt es, gute Voraussetzungen für eine hohe Lebensqualität zu schaffen. Dafür wurde im zu Ende gehenden Jahr vor allem auf sportlichem Gebiet, z.B. mit der Sanierung des Leichtathletikbereiches im Volksstadion, der Einrichtung der ersten Sportbox an der Sportanlage Hansering und der Eröffnung der Calisthenics-Anlage im Strandbad Eldena, viel getan. Auch die Bedingungen für den Schulsport verbessert die Stadt kontinuierlich; in Kürze werden Neubauten für die Sporthallen II und III errichtet.
Greifswald ist und bleibt auch kultureller Leuchtturm in unserer Region. Populäre Festivals, wie der Nordische Klang, die Bachwoche, die Jazz-Evenings oder der PolenmARkT, konnten nach pandemiebedingten Absagen und Einschränkungen wieder stattfinden. Eine der beliebtesten Kultureinrichtungen, die Stadtbibliothek „Hans Fallada“, feierte im November ihren 125. Geburtstag. Sie bietet nicht nur ein vielfältiges, modernes Lektüreangebot, sondern ist auch Veranstaltungsort und wird 2023 mit dem neu gestalteten Foyer zum Verweilen einladen. Kultur und Bildung gehen in einer Stadt wie Greifswald natürlich Hand in Hand. Unsere Bildungslandschaft ist äußerst vielfältig und bindet städtische Kitas und Schulen sowie die in freier Trägerschaft harmonisch ein. Am Ziel, ein neues, aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahlen dringend benötigtes, Schulzentrum Am Ellernholzteich zu errichten, arbeiten wir konsequent weiter.
Auch für neuen Wohnraum besteht in Greifswald weiterhin Bedarf. In diesem Jahr konnten wir dafür das Bebauungsgebiet Am Elisenpark vollständig erschließen. Als Fläche nicht nur für Eigenheime, sondern auch für Mehrfamilienhäuser soll dieses Gebiet als modernes, gemischtes Quartier die Stadtentwicklung weiter befördern.
Für den Charakter und die Entwicklung der Stadt ist es von großer Bedeutung, alle Bevölkerungsgruppen möglichst aktiv einzubeziehen, ihnen ein Gesicht und eine Stimme zu geben. In diesem Zusammenhang freue ich mich sehr, dass in Greifswald im November der erste Migrantenbeirat gewählt wurde und dafür sorgen wird, dass Menschen mit Migrationsgeschichte gezielt Möglichkeiten der Mitgestaltung erhalten und wahrnehmen.
Liebe Greifswalderinnen und Greifswalder, auch für die Stadt sind explodierende Preise, Lieferengpässe und der Fachkräftemangel große Herausforderungen, denen wir begegnen müssen. Lassen Sie uns in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen und, jede*r an seinem Platz, unser Bestes tun.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich eine friedvolle und gesegnete Weihnachtszeit sowie alles Gute für das kommende Jahr.
Ihr Dr. Stefan Fassbinder