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Pressemitteilungen 04.07.2023 – Vorpommern diskutiert! – wie die Region lebenswerter und fit für die Zukunft werden kann
Pressemitteilung des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Das Vorpommern Connect Verbundprojekt zur nachhaltigen Entwicklung Vorpommerns hat während der Abschlusskonferenz des Projektes Vorpommern Connect (VoCo) am 3. Juli 2023 im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald nach fünf Jahren Resümee gezogen und will verstetigen, was sich bewährt hat. Mit dabei waren regionale Akteurinnen und Akteure und Entscheidungsträger*innen aus Politik und Verwaltung.
Bei der Abschlussveranstaltung von Vorpommern Connect, die ebenso Zukunftsforum 2030 hätte heißen können, ging es darum, die gewonnenen Erkenntnisse aber auch Herausforderungen beim Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten in vorpommerschen Stadt-Umland-Beziehungen zu diskutieren und weiter zu denken. Dahinter stehen sechs Partner aus Verwaltungen, Verbänden und Wissenschaft, die sich dem Thema in der Region praxisnah und umsetzungsorientiert widmeten.
Die beiden Vorpommern-Landkreise und die Stadt Greifswald setzen das Projekt mit regionalen Akteuren um. Sie werden dabei fachlich begleitet durch die Universität Greifswald und die Michael-Succow-Stiftung.
Ziel der Veranstaltung war es, die erprobten Modellprojekte vorzustellen, sie kritisch zu beleuchten und zukunftsorientierte Entwicklungen zu diskutieren. Das Projekt endet nun nach fünfjähriger Laufzeit. Doch wie geht es langfristig weiter, welche Bausteine konnten verstetigt werden und bei welchen besteht noch konkreter Handlungsbedarf? Mit welchen Partnern/-innen können Lösungen in Zukunft gestaltet werden? Einen großen nachhaltigen Projekterfolg signalisiert die Unterzeichnung der interkommunalen Kooperationsvereinbarung der vier großen Verwaltungen von Vorpommern und dem Regionalentwicklung und -marketing Vorpommern e.V. Mit den aufgeworfenen Fragen wurde ein breites Publikum aus regionalen Akteurinnen und Akteuren, Entscheidungsträger*innen aus Politik und Verwaltung und Wirtschaft zur gemeinsamen Diskussion eingeladen.
VoCo zielte in den vergangenen fünf Jahren darauf ab, die Stadt-Land-Beziehung zwischen der Region Vorpommern und ihrem gemeinsamen Oberzentrum, den Städten Stralsund und Greifswald, zu verbessern, um die Region zukünftig resilienter zu machen und regionale Wertschöpfungskreisläufe mit zu gestalten.
Zu Projektbeginn im Jahr 2018 wurden mit mehr als 60 Akteurinnen und Akteuren aus der Region eine Strategie erarbeitet, wie die Weichen in Vorpommern in Richtung „Nachhaltigkeit“ gestellt werden können. Im Fokus dabei immer die drei Themen: Energie (Wärme aus Paludi‐Biomasse wiedervernässter Moore), Essen (Lebensmittel aus regionaler Produktion) sowie Erleben (Lernen und Erleben in der Landwirtschaft und Landschaft).
In der „Umsetzungsphase“ von VoCo wurden unterschiedliche Maßnahmen durch Praxispartner/-innen des Projektes vorangebracht und diese sowie weitere Modellprojekte wissenschaftlich begleitet.
Themenfeld Essen
Im Themenfeld Essen wurden regionale Produkte in den Vordergrund gestellt, um deren Sichtbarkeit zu erhöhen sowie Logistik und Vermarktung zu stärken. So wurden beispielsweise Online-Verkaufs-Plattformen unterstützt, „analoge“ Verkaufsformate wie Regionalläden und Regionalmärkte organisiert und vor allem die Akteure der Landwirtschafts- und Ernährungsbranche vernetzt sowie gemeinsame Aktivitäten koordiniert. Auch eine logistische Lösung für den Transport regionaler Produkte in Vorpommern wurde erarbeitet.
Themenfeld Erleben
In 2022 ergab eine Umfrage, dass sich die Bevölkerung Vorpommerns mehr Informationen zu Lern- und Erlebnisorten in der Landwirtschaft wünscht. Zugleich forderten die Lern- und Erlebnisorte mehr öffentliche Sichtbarkeit. Dies war Ausgangspunkt für die Erstellung des Buches „Wegweiser: Lern- und Erlebnisorte in der Land(wirt)schaft Vorpommern“, welches im Mai 2023 digital und im Juni 2023 gedruckt erschien. Auch Vernetzung und Beratung sowie die Verstetigung und Schaffung von Strukturen spielten in den vergangenen Jahren eine wesentliche Rolle.
Themenfeld Energie
Mit wissenschaftlicher Begleitung der Universität Greifswald hat sich eine gemeinsame Initiative der Liegenschaftsverwaltungen der Stadt und der Universität Greifswald mit Stadtwerken Greifswald und regionalen Firmen zur Pelletierung von Aufwüchsen zu vernässender Moorwiesen bei Greifswald zur Nutzung als Bau- und Brennstoff gebildet. Diese bewirbt sich nun um die Förderung einer pilothaften Umsetzung von Paludi-Wertschöpfungsketten. Als erste konkrete Schritte dazu wurden durch VoCo mit Bewirtschafter/-innen relevanter Moorwiesen Konzepte für die Transformation der Nutzung von herkömmlicher Wiesennutzung zu Paludikultur für deren Betriebe erarbeitet.
Wie geht es weiter?
Auch wenn das geförderte Verbundprojekt im Juli 2023 endet, soll vor allem die enge Zusammenarbeit der Partner/-innen weitergeführt werden. Hierfür werden Stellen bei den kommunalen Partnern auch nach Projektende verstetigt. Darüber hinaus werden in angeschobenen Kooperationen weiterhin die genannten Themen angegangen und beispielsweise regionale Produzentinnen und Produzenten durch geeigneteInternetformate und Beratung langfristig begleitet. Die regionale Wertschöpfung ist noch lange nicht ausgeschöpft.
VoCo hat gezeigt, wie Zusammenarbeit unterschiedlichster Partner/-innen aus Stadt und Umland anhand konkreter Maßnahmen und Projekte gelingen kann und bietet eine gute Grundlage für eine gemeinsame nachhaltige Gestaltung der Region.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Michael Rühs
Projektmanager
Lehrstuhl für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Landschaftsökonomie
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät & Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 4180
E-Mail: ruehs@uni-greifswald.de
Weitere Informationen
VoCo steht für – Vorpommern Connect – Nachhaltige Stadt-Land-Wertschöpfungsketten bewerten und gestalten. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über fünf Jahre mit rund 2,5 Millionen Euro innerhalb der Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ gefördert.
Die Koordination und wissenschaftliche Leitung des Verbundvorhabens liegen beim Lehrstuhl für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Landschaftsökonomie (Prof. Dr. Volker Beckmann). An der Universität Greifswald sind außerdem der Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie (Prof. Dr. Daniel Schiller) und die Moorforschung (Prof. Dr. Gerald Jurasinski) beteiligt. Partner für die praktische Umsetzung der Modellvorhaben sind die Michael Succow Stiftung und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald (Abteilung Wirtschaft und Tourismus), der Landkreis Vorpommern-Greifswald (Amt für Kultur, Bildung, Sport und Schulverwaltung) und der Landkreis Vorpommern-Rügen (Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung).