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Pressemitteilungen 04.09.2017 – Von Bettzeug im Buchladen, Party im Schrank und Singenden Balkonen - Greifswald lädt am 15. September zur 15. Greifswalder Kulturnacht
Zur Greifswalder Kulturnacht präsentiert sich die Stadt alljährlich von ihrer vielseitigsten und buntesten Seite. Am 15. September zeigen rund 50 Mitveranstalter, wie kreativ Kultur in Greifswald ist: Es wird wieder getanzt, gesungen, gelauscht, geschaut, gefeiert, gejammt, gebastelt und gelesen.
Traditionell wird die Kulturnacht um 18 Uhr mit den „Singenden Balkonen“ in Schönwalde II eröffnet. Entlang einer geheimen Route werden wieder bekannte und unbekannte Balkone angesteuert, auf denen sich auch neue, bislang vielleicht verborgene Talente präsentieren. Zu erleben sind acht Kurzkonzerte unterschiedlichster Musikrichtungen – von Chormusik über Schlager, Gitarren- und Pianoklänge bis hin zu Evergreens. Wie im Vorjahr singen auch Juri und Mari. Das Musikpaar begeisterte bereits 2016 mit einem Potpourri aus Schlagern, Folkmusik und Oldies. „Ich liebe Lieder über das Meer, singe aber auch schon immer alte russische Hits.“ erzählt Juri, der einst als Profimusiker in Osteuropa arbeitete und mittlerweile in Greifswald lebt. Die weiteren Balkonkünstler und die Route bleiben jedoch geheim – es lohnt sich also, pünktlich am Treffpunkt am Quartiersbüro zu erscheinen. Neben den Mitarbeiterinnen des Quartiersbüros in der Makarenkostr. 12 sind die WGG und WVG wichtige Partner der Singenden Balkone und ermöglichen mit ihren Beiträgen die besonderen Kurzkonzerte.
„Zum 15. Jubiläum können Nachtschwärmer wieder einige neue Wege gehen“, kündigte Marc Werth vom Kulturamt an: „Einer führt zum wohl kleinsten mobilen Klub des Landes“. Mitglieder des ROSA e.V. bauen den nur sechs Quadratmeter großen „Schrank“ vor dem Pommerschen Landesmuseum auf. Von 17 bis 22 Uhr steigt dort eine Mini-Elektro-Party. „Platzangst sollte man allerdings nicht haben“, rät Avid Laubsch von ROSA, „denn immerhin bis zu 25 Leute gleichzeitig können im engen Raum feiern und tanzen.“ Der Verein bringt außerdem ein eigenes Lichtteam mit, das die Seitenfassade des Pommerschen Landesmuseums nach Einbruch der Dunkelheit mit wechselnden Mustern anstrahlt.
Etwas mehr Platz bietet das Magie-Zelt Am Mühlentor. Dort kann man sich in „Pautzingers Magischem Salon“ im wahrsten Sinne des Wortes verzaubern lassen. Wen es ins Grüne zieht, kann die Gewächshäuser des Botanischen Gartens bei Nacht erkunden. Bei kurzen Führungen erfahren die Gäste Wissenswertes über die Geschichte und botanische Entdeckungen. „Komm in den Garten“ heißt es in der Münterstraße 4. Dort treffen düstere, gelesene Texte auf Chileno-Punkrock. Ins Freie locken ebenso die Kunstwerkstätten, die zum bunten Gartenfest einladen. Liebhaber von Fantasy-Lektüre können hier unter anderem die junge, preisgekrönte Autorin Farina de Waard erleben, die aus ihrer Reihe „Das Vermächtnis der Wölfe“ liest.
Später trifft man sie noch einmal in der Rats- und Universitätsbuchhandlung. Hier können Lesehungrige erstmals die ganze Nacht zwischen den Bücherregalen verbringen. „Wir sind selbst auf diese besondere Lesenacht gespannt“, freut sich Geschäftsführer Matthias Marissal. „Bis jetzt haben sich bereits 10 Literaturfreunde angemeldet. Wer möchte, kann die ganze Nacht stöbern, lesen, klönen und Kaffee trinken. Und wen die Müdigkeit übermannt, kann sich mit seiner mitgebrachten Matratze zwischen die Regale betten. Am Morgen wird man dann mit einem kleinen Frühstück geweckt. Ein paar wenige Plätze haben wir noch, Anmeldungen sind in der Buchhandlung möglich.“
In diesem Jahr wird überhaupt viel gelesen: Unter anderem auch im Tierpark, im Hafen, im Dom, im Gustav-Dalmannn-Institut der Universität, in der wirkstatt, der Stadtbibliothek und auf dem Kapellenplatz des Alten Friedhofs. In der Mensa am Schießwall stellt die Vizemeisterin der Poetry-Slam-Meisterschaften in MV, Theresa Steigleder, einige ihrer Texte vor. Vor dem Rathaus bauen die Soroptimistinnen wieder einen Bücherbaum aus Bücherspenden auf. Es sind alle Arten von Büchern willkommen, insbesondere für Kinder. Beim Bummel durch die Altstadt sollte man auch immer wieder einen Blick zur Neuen Greifen Galerie werfen. Dort wird der Greifswalder Illustrator Enrico Pense das Schaufenster als kurzlebiges Kunstwerk aus Graffiti, Comic und Farbe gestalten. Zudem ist die aktuelle Ausstellung in der Galerie geöffnet.
Auch am Museumshafen ist an beiden Ufern jede Menge los: Musik gibt es an der „Pomeria“, am Kranschiff „Condor“ und auf dem Gaffelschoner „Vorpommern“ sowie auf der Nordseite des Museumshafens entlang der Stufen. Bei Regen können die Gäste auch unter Deck der „Christian Müther“ den Klängen lauschen. Dort wird zudem, wie auch im Salon der „Hoffnung“ zur Kulturnacht gelesen.
Für all jene, die den offiziellen Start nicht abwarten können, beginnt mancherorts das Programm schon eher – zum Beispiel bei den Kunstwerkstätten, im Klex und im Tierpark. Dort gestaltet unter anderem die Theatergruppe der SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen-Hohenwieden eine Freilichtaufführung von „Reinecke Fuchs“. Angebote speziell für jüngere Nachtschwärmer gibt es auch im Caspar-David-Friedrich-Zentrum. Dort können Mädchen und Jungen mit Hilfe von Rätseln auf etwas andere Art und Weise das Museum und die Geschichte des großen Malers der Romantik entdecken. Unter dem Motto „Von Tauben, Todesfackeln und Feuerengeln“ wird auf dem Alten Friedhof erstmals auch eine Führung eigens für Kinder angeboten.
Die meisten Beiträge sind kostenfrei und so kurzweilig, dass Sie vorher oder hinterher problemlos weitere Orte besuchen können. Natürlich freuen sich die Darbietenden auch über Spenden in Form von Applaus und/oder Münzen.
Die Programmhefte liegen im Rathaus, in der Greifswald-Information am Markt, bei den Mitveranstaltern in Greifswald und an weiteren Orten aus. Das vollständige Programm und etwaige Ergänzungen sowie eine Online-Karte mit allen Veranstaltungsorten finden Sie auf www.greifswald.de/kulturnacht. Die Kulturnacht wird vom Amt für Bildung, Kultur & Sport der Universitäts- und Hansestadt koordiniert und beworben.