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Pressemitteilungen 15.01.2018 – Veranstaltungen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2018
Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald und die Ernst-Moritz-Arndt-Universität laden am Sonnabend, dem 27. Januar 2018, ein, gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Die diesjährige Veranstaltung um 19 Uhr im Bürgerschaftssaal des Rathauses widmet sich der Enteignung jüdischen Vermögens in der NS-Zeit, häufig auch als „Arisierung“ bezeichnet.
In der Pogromnacht am 9. und 10. November 1938 wurden zahllose jüdische Gewerbebetriebe geplündert. Anschließend wurde den jüdischen Unternehmern per Verordnung die weitere Ausübung ihres Gewerbes verboten. Christoph Kreutzmüller vom Jüdischen Museum Berlin spricht über den Zusammenhang von Gewalt und Verwaltung und die Folgen für die Juden. Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit am Historischen Institut der Universität Greifswald, zeichnet anschließend am Beispiel der Stralsunder Kaufhäuser Tietz und Wertheim die regionale Geschichte der Arisierung jüdischen Vermögens nach. Musikalisch wird die Veranstaltung von dem Ensemble Lege&Lena gestaltet.
Der Eintritt ist frei. Auf der Internetseite der Universität Greifswald finden Sie weitere Informationen zu den Referenten.
Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit. Etwa eine Million Menschen waren hier von den Nationalsozialisten grausam gequält und ermordet worden. Bundespräsident Roman Herzog rief dieses Datum 1996 als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus aus.
Rahmenprogramm
Im Vorfeld des Gedenktages zeigt das Pommersche Landesmuseum in seiner Reihe „Nordoststreifen“ am Donnerstag, dem 25. Januar, um 20:00 Uhr den Film „Es war einmal in Deutschland“. Der belgisch-bayerische Regisseur Sam Garbarski inszeniert das schwarzhumorige Nachkriegsdrama als bewegende Feier des Lebens. Eintritt: 3,50 Euro (D/B/Lux 2017).
Am Freitag, dem 26. Januar, liest die Münchner Autorin Sandra Hoffmann, um 20:00 Uhr im Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4/5, aus ihrem neuen Roman „Paula“. Es geht um eine Familie, drei Frauen, drei Generationen – und zwischen ihnen ein Schweigen, gegen das nur eines hilft: erzählen. Paula muss einmal eine glückliche Frau gewesen sein, bevor ihr Bräutigam im Krieg stirbt. Eine Frau, die irgendwann aus Angst und Scham zu schweigen beginnt, die nie preisgibt, von welchem Mann das Kind stammt, das sie alleine großzieht, bis der Schutzraum des Schweigens zum Gefängnis wird, in dem Liebe und Empathie verkümmern. Ihre Tochter und ihre Enkelin werden nie erfahren, wer ihr Vater, wer ihr Großvater war. Mit Courage und Zärtlichkeit erzählt Sandra Hoffmann das Leben ihrer Großmutter, die ihr erdrückend nahe war und von der sie doch so wenig weiß. Ihr Roman „Paula“ wurde jüngst mit dem Hans-Fallada-Preis 2018 der Stadt Neumünster ausgezeichnet. Eintritt: 5,00 / 3,00 Euro