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Pressemitteilungen 26.02.2018 – Veranstaltung am Tag der Archive: Eine Straßenbahn für Greifswald? Ein gescheitertes Projekt und der Einsatz von Stadtomnibussen

Straßenbahn in Dresden
1893 Körnerplatz in Loschwitz (Vorort Dresdens), Straßenbahnwagen vom Siemens & Halske. Das Foto entstammt einem Referenzalbum von Siemens & Halske von 1893/94

Im Stadtarchiv wird am 3. März 2018 zum bundesweiten Tag der Archive ein bisher unbekanntes Thema zur Greifswalder Verkehrsgeschichte dem interessierten Publikum vorgestellt.

Siegfried Hansel, Archivar bei der Dresdner Verkehrsbetriebe AG, stellt in seinem Vortrag ein vergessenes Kapitel Greifswalder Stadtgeschichte vor: die Straßenbahn. Eine begleitende Plakatausstellung zeigt einen kurzen Abriss aus der Geschichte von Straßenbahn- und Omnibusverkehr. gezeigt. Ergänzend dazu werden zwei Dokumentarfilme (DVD) zur Thematik gezeigt. Gäste können Archivalien aus dem Stadtarchiv Greifswald und  einige Gebrauchsgegenstände aus der Verkehrsgeschichte besichtigen. 

So wie auf dem Dresdner Foto, hätte es damals auch in Greifswald aussehen können, wenn der Magistrat dem Bau zugestimmt hätte. 

Schon 1894 gab es erste Bemühungen zur Einrichtung dieses damals gerade erst neuen Verkehrsmittels. Verschiedene Angebote über Bahnen mit elektrischem, Benzol- und Gasmotorantrieb gingen ein. Auch Anbieter von gleislosen Bahnen und Kraftomnibussen wie Max Schiemann aus Wurzen oder DAAG aus Düsseldorf traten auf den Plan. Besonders die Siemens-Schuckert-Werke wollten in Greifswald Fuß fassen. Letzte ernsthafte Bemühungen um eine Straßenbahn gab es im Jahr 1925 durch den Magistrat. Während in Stralsund seit 1900 eine Straßenbahn fuhr, scheiterte es hier an den Kosten von rund 400 000 Mark. Mit dem „Omnibus-Verkehr Greifswald (O.V.G.)“ von Major a.D. Raettig setzte sich der Kraftomnibus ab 1928 durch. Das ist genau 90 Jahre her. Von 1938 bis 1945 führte die Stadt diesen Betrieb, den sie 1992 in Form des „Verkehrsbetrieb Greifswald“ im Verbund der Stadtwerke neu gründete. Dazwischen lagen die Jahre des „VEB Kraftverkehr“, ab 1969 „VEB Ostseetrans“. Nicht unerwähnt bleiben soll der Omnibusverkehr der Kleinbahn Greifswald–Wolgast nach Eldena und die Streitigkeiten mit der O.V.G. um die Konzession.

Eine kleine Ausstellung, zusammengestellt aus den Beständen des Stadtarchivs und der Materialsammlung des Referenten, begleitet seinen Vortrag. Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Archivmitarbeiterinnen gern Fragen zum Stadtarchiv, zu seinen Bestände und den Möglichkeiten für deren Benutzung. 

Das Stadtarchiv in der Arndtstraße 2 a ist von 10:00 bis16 Uhr geöffnet. Zu den Vorträgen um 11:00 Uhr und 14:00 Uhr ist die Kapazität im Benutzerraum auf 25 Plätze begrenzt.