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Pressemitteilungen 14.02.2022 – Übersicht über große Bauprojekte
Die Universitäts- und Hansestadt stemmt in den nächsten Jahren Bauvorhaben in dreistelliger Millionenhöhe. Zu den Größten zählen das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie, die Theatersanierung oder das Inklusive Schulzentrum Am Ellernholzteich, aber auch finanziell kleinere Vorhaben, wie der Neubau der Sporthallen II und III. „Greifswald investiert in Projekte, die der Wirtschaft, Bildung, Kultur und dem Sport zugutekommen“, erklärt Bausenatorin Jeannette von Busse. „Alle Vorhaben sind für die Standortentwicklung von entscheidender Bedeutung. Angesichts der steigenden Baupreise bedeuten diese aber auch eine große Herausforderung für die Stadt. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind wir als Stadt daher auf eine entsprechende Unterstützung sowohl der Fördermittelgeber als auch der Bürgerschaft angewiesen.“
Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie: etwa zwei Drittel der Baumaßnahme sind abgeschlossen
Eines der anspruchsvollsten Bauvorhaben, das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie, soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. In dem fünfgeschossigen Bau im Innenhof zwischen dem BioTechnikum und dem INP ist der Innenausbau in vollem Gange. Sämtliche Gewerke sind beauftragt, die meisten Aufträge blieben bei Firmen aus der Region. „Wir rechnen mit der baulichen Fertigstellung im dritten Quartal. Anschließend benötigt die Technik noch eine Einlaufzeit von etwa einem Vierteljahr, sodass die ersten Unternehmen Anfang 2023 einziehen können.“, erklärt der Abteilungsleiter Hochbau im Immobilienverwaltungsamt, Jan-Peter Manske. In dem Forschungs-, Dienstleistungs- und Gründerzentrum sollen unter Regie der WITENO GmbH etwa 240 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Für sie werden dann 36 voll ausgestattete Laboreinheiten zur Verfügung stehen. Ein Großteil ist bereits möbliert. „Dank der engen Zusammenarbeit mit dem INP und der WITENO GmbH wussten wir genau, was die künftigen Mieter benötigen.“, erläutert Jan-Peter Manske. Jede Einheit ist etwa 56 Quadratmeter groß und besteht aus einer Schleuse, einem Arbeits- und Lagerraum sowie einem Büroraum. Bei Bedarf können zwei Einheiten zusammengefügt werden. Derzeit wird mit Hochdruck an der Technikzentrale im Obergeschoss gearbeitet. Von hier aus werden die Labore mit allem versorgt, was sie benötigen – mit technischen Gase, wie Stickstoff oder Sauerstoff, Strom und Abluft. Riesige Lüftungs- und Kabelschächte lassen die technischen Dimensionen hierfür nur erahnen. „In den Laboren sollen Plasmaentwicklungen in die Produktion überführt werden, insofern greifen hier Forschung und Entwicklung Hand in Hand“, erläutert Fabian Feldt, Leiter der Abteilung Wirtschaft und Tourismus. So wurde eigens auf Wunsch des INP eine große Werkstatthalle konzipiert, in der eine Kran-Bahn größere Lasten heben kann. Das Erdgeschoss wird außerdem mit Räumen für Tagungsmöglichkeiten sowie einer Cafeteria ausgestattet. Rund 39 Millionen Euro investiert Greifswald mit Unterstützung des Landes in den Bau. Das neue Zentrum soll sich zu einem Hotspot für Innovation, Gründung aber auch Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Plasmatechnologie und Bioökonomie entwickeln.
Theater Vorpommern erhält Übergangsspielstätte am Museumshafen
Mit dem Ende der Spielzeit im Juni 2022 wird das Theater für Aufführungen geschlossen. Die Verwaltung kann zunächst noch in den Räumlichkeiten verbleiben. Im 2. Halbjahr erfolgt der Aufbau eines Interimszeltes samt Containeranlage am Museumshafen. Dort könnten dann ab voraussichtlich Januar 2023 die ersten Aufführungen stattfinden. Im Jahr 2023 sollen auch die Bauarbeiten am Theater, zunächst mit dem Abriss der Gebäude aus den 1950er und 1988er Jahren beginnen. Die dringend notwendige Sanierung soll rund drei Jahre dauern. Die Verwaltung und Schneiderei der TVP werden übergangsweise in der Friedrich-Loeffler-Straße 8 untergebracht, Das Ballett kann im ehemaligen Speisesaal der Technischen Berufsschule des Landkreises in der Siemensallee proben. Das Planungsbüro geht derzeit von Baukosten von rund 49 Millionen Euro aus (Stand 2. Quartal 2021). Allerdings erwartet die Stadt angesichts der Baupreissteigerungen weitere Kostenerhöhungen bis zum Baubeginn, die sich derzeit noch nicht konkret beziffern lassen. Es ist angekündigt, dass die Sanierung des Theaters durch Bund und Land mit rund 22 Millionen Euro Finanzhilfen aus Städtebauförderprogrammen unterstützt werden soll.
Baugenehmigungen für Sporthalle II und III sind erteilt
Noch in diesem Jahr beginnt der Neubau der Sporthalle III, die Sporthalle II soll 2023 folgen. Zu Beginn des Sommers erfolgt der Abriss der Halle III, der Neubau startet zum Herbstanfang. Etwas zeitversetzt wird dann auch die Halle II abgebrochen, der Bau der neuen Halle beginnt Anfang 2023. Die Errichtung der baugleichen Hallen wird jeweils etwa ein Jahr dauern, im Anschluss werden auch die Außenanlagen neu gestaltet. Die Kosten für beide Sporthallen belaufen sich zusammen auf rund 16 Millionen Euro.
Planung für das Inklusive Schulzentrum am Ellernholzteich läuft
Für das Schulzentrum Am Ellernholzteich sind die Planungsleistungen für die Architektur und die Fachplanungen beauftragt, noch im Frühjahr soll die Entwurfsplanung folgen. Um schnellstmöglich das Schulzentrum errichten zu können, laufen die Erarbeitungen des B-Plans und der Gebäude- und Straßenerschließungsplanungen parallel und erfordern einen erhöhten Koordinierungsaufwand. Außerdem müssen pädagogische Ansätze und moderne Lernkonzepte vorgedacht werden, obwohl es noch gar keine Schulleitung gibt. Da bislang nur für Grundschule, Hort, Sporthalle und Außenanlagen Städtebaufördermittel in Aussicht gestellt wurden, muss sowohl die Hochbauplanung als auch die bauliche Umsetzung in zwei Abschnitten gedacht werden. Für die Regionalschule setzt die Stadt auf eine EFRE-Förderung und hofft auf weiterhin so hohe finanzielle Unterstützung durch das Land M-V wie bisher. Auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben diese Herausforderungen dazu geführt, dass die Zeitschiene den aktuellen Entwicklungen angepasst werden musste. Die Grundschule mit Hort und Sporthalle soll voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 2025 fertiggestellt sein, die Übergabe der Regionalschule soll in Abhängigkeit der Bewilligung weiterer Fördermittel entsprechend ca. ein Jahr später folgen.
Containerlösung für mehr Schüler an der Karl-Krull-Grundschule
Da die Schülerzahlen in Greifswald steigen und die Stadt bis zur Fertigstellung des neuen Schulzentrums an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, soll an der Karl-Krull-Grundschule zum Start des neuen Schuljahres 2022 eine zeitweilige Erweiterung geschaffen werden. Wie bereits während der Sanierung der Arndt-Schule erfolgreich getestet, wird auf dem Hof eine Containeranlage aufgestellt. Sie wird Platz für 4 Klassen und Horträume bieten, sodass die Grundschule von einer zweizügigen zu einer dreizügigen aufgestockt werden kann. Diese Lösung soll zunächst den Druck bei den Schülerzahlen für die nächsten drei Jahre auffangen, bis die neue Grundschule Am Ellernholzteich fertiggestellt ist. Die Kosten für die Aufstellung der Anlage inklusive Miete und Betrieb belaufen sich auf rund 600.000 Euro.
Kita-Eigenbetrieb investiert weiter in Neubau und Sanierung der Einrichtungen
Der Kita-Eigenbetrieb Hanse-Kinder hat sich mit Unterstützung der Mitarbeiter der Hochbauabteilung ebenfalls viel vorgenommen. Noch in diesem Jahr soll der Abriss des alten Plattenbaus der Kita Zwergenland im Ostseeviertel starten. Die Kindertagesstätte Friedrich Wolf im Stadtteil Schönwalde I soll nun von Grund auf saniert werden. Hier hat sich ein Neubau als zu teuer erwiesen, weshalb jetzt eine kostengünstigere Variante geplant wird. Noch in diesem Jahr sollen der Bauantrag gestellt und die Bauleistungen ausgeschrieben werden, sodass etwa im 1. Quartal 2023 mit der Sanierung begonnen werden kann. Voraussichtlich Mitte 2024 sollen die Kinder dann ihr neu gestaltetes Gebäude beziehen können. Auch die Kita Lütt Matten in der Innenstadt wird ab 2023 komplett saniert. Die Einrichtung in der Kapaunenstraße mit derzeit 86 Betreuungsplätzen soll um 30 Plätze erweitert werden. Hierfür wird der leer stehende Bereich im Obergeschoss des Gebäudes umgebaut. Auch diese Kita wird künftig mit einer eigenen Frischeküche ausgestattet sein. Zusätzlich plant der Eigenbetrieb einen Ersatzneubau für die Kita Regenbogen in Schönwalde I unter Einsatz von Städtebaufördermitteln und gleichsam werden die Planungen für die Neuerrichtung einer Kita im B-Plan 13 „Am Elisenpark“ starten.