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Pressemitteilungen 04.09.2019 – Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019

Sandsteinskulptur Frau mit Katze
Frau mit Katze © Amt für Bildung, Kultur und Sport, Abteilung Kultur

Unter dem Motto „Modern(e)“ nimmt der Tag des offenen Denkmals 2019 das Jubiläum  100 Jahre Bauhaus zum Anlass, um Umbrüche in Kunst und Architektur zu betrachten.  Auch In Greifswald haben viele Einrichtungen das Thema aufgegriffen und öffnen ihre Türen.

Bei der Auftaktveranstaltung um 10:00 Uhr im Rathaus beleuchtet Bauhistoriker André Lutze in einem Vortrag die Modernisierung des Backsteins vom Klosterformat zum Industrieziegel. Superintendent i.R. Rainer Neumann erläutert am Beispiel der Bahnhofstraße 6 Umbrüche im Baubestand der katholischen Gemeinde in Greifswald. Anschließend werden ab 12:30 Uhr drei Rundgänge zu unterschiedlichen Themen angeboten, unter anderem erstmals zum experimentellen Bauen in der DDR. In den 1970er und 80er Jahren wurde die nördliche Altstadt von Greifswald im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bauakademie der DDR umgestaltet. Neben Greifswald waren damals Bernau und Gotha als historische Modellstädte ausgewählt worden.

Eine weitere Führung befasst sich ab 14 Uhr mit zwei Kunstwerken in der Innenstadt – dem bekannten schwarzen Monolithen am Eingang zum Mühlentor sowie der unbekannteren Sandsteinskulptur Frau mit Katze zwischen Schuhhagen und Loefflerstraße. 

Anlässlich des 30jährigen Jubiläums des Mauerfalls präsentiert das sozio-kulturelle Zentrum St. Spiritus an diesem Tag eine besondere Ausstellung. Von 11:00 bis 18:00 Uhr können die Beiträge der 10 Finalisten des bundesweiten künstlerischen Wettbewerbs für ein „Erinnerungszeichen zur Friedlichen Revolution 1989“ besichtigt werden. Dieses soll in Waren (Müritz) errichtet werden. Das historische Gebäudeensemble kann bei Führungen und bei einer Lesung auf dem Dachboden erlebt werden. Die Besucher können aber auch selbst aktiv werden: beim Schreiben mit Tinte und Feder oder beim Stempeln mit Motiven der klassizistischen Wanddekore.

Interessante Einblicke bietet das sanierte klassizistische Bürgerhaus in der Steinbeckerstraße 35. Es öffnet nach der Sanierung erstmals seine Türen. Das zweigeschossige Gebäude wurde 1803 höchstwahrscheinlich nach den Gestaltungsvorgaben von Johann Gottfried Quistorp errichtet. Dieser war seit 1788 Universitätsbaumeister und akademischer Zeichenlehrer unter anderem auch von Caspar David Friedrich. Unmittelbar nach seinem Bau ging das Haus in den Besitz des späteren Bürgermeisters Carl Gesterding über. Die historische Ausstattung wie Ausmalungen an den Wänden oder die klassizistischen Innentüren wurden durch die Sanierung erhalten. Das Privatgebäude wird künftig als Wohnhaus genutzt.
Einen besonderen Schwerpunkt der Gustav-Dalmann-Sammlung präsentiert die Kustodie der Universität. Die Kustodin der Sammlung, Dr. Karin Berkemann, zeigt in einer Führung zum Thema „Bauhaus in Israel“, wie das neue Bauen übers Mittelmeer kam. Anhand von Fotografieren jüdischer Siedlungen der 1920er Jahre wird eine Zeit lebendig, als deutsche Architekten den Aufbau des neuen Staates mitgestalteten.

In der Kirche St. Jacobi wird ein wertvoller mittelalterlicher Abendmahlkelch aus dem 14. Jahrhundert erstmals nach der Restaurierung im Rahmen eines Vortrages präsentiert. Der 18 Zentimeter hohe vergoldete Kelch, der nur noch selten im Gottesdienst verwendet wird, kann bei dieser Gelegenheit auch besichtigt werden.     

Darüber hinaus beteiligen sich die Kirchen St. Nikolai und St. Marien, das Pommersche Landesmuseum sowie das Caspar-David-Friedrich-Zentrum mit verschiedenen Veranstaltungen am Tag des offenen Denkmals. Auch das Alte Elektrizitätswerk, die Museumswerft  sowie das ehemalige Gesellschaftshaus in der Stralsunder Straße 10/11 können besichtigt werden.
Hier finden Sie das komplette Programm für Greifswald.  
Weitere Infos unter: http://tag-des-offenen-denkmals.de/