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Pressemitteilungen 13.04.2023 – Stadtverwaltung fasst altes Amtsgericht als neuen Standort ins Auge

Blick auf den Marktplatz mit dem Rathaus im Hintergrund
Rathaus, Foto: Pressestelle

Die Greifswalder Stadtverwaltung möchte das leerstehende Gebäude des ehemaligen Amtsgerichts in der Langen Straße 2a als neues Verwaltungsgebäude nutzen. Hierüber soll die Bürgerschaft am 20. April 2023 entscheiden.

Aus Sicht der Stadtverwaltung bietet der zentrale Standort in der Innenstadt viele Vorteile. Neben weiteren termietern könnten in dem Gebäude insgesamt 118 Mitarbeitende untergebracht werden. Damit würde sich die angespannte Platzsituation nicht nur für die Verwaltungsmitarbeitenden entspannen, ist sich Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder sicher. Auch den Auszubildenden und Praktikanten könnten dann adäquate Arbeitsplätze angeboten werden. „Wir wollen dem Fachkräftemangel begegnen, indem wir verstärkt mit unserer Universität und anderen Hochschulen zusammenarbeiten. Dies bedeutet aber eine erhebliche Zunahme an Praktika und damit entsprechenden temporären Arbeitsplätzen. Schon jetzt kann die Stadtverwaltung aufgrund der fehlenden räumlichen Kapazitäten keine spezifischen Ausbildungsarbeitsplätze anbieten und muss oftmals auf Behelfsarbeitsplätze zurückgreifen. Dies ist für alle gleichermaßen frustrierend und führt zu keiner positiven Wahrnehmung der Stadtverwaltung als Arbeitgeberin. Auch könnten wir so viel mehr geförderte Projektstellen beantragen.“

Auch für die Bürgerinnen und Bürger biete das Gebäude mit seiner günstigen Lage unschlagbare Vorteile, so Dr. Stefan Fassbinder: „Es liegt nur rund 400 Meter vom Haupt- und zentralen Busbahnhof entfernt und kann barrierefrei in 5 Minuten Fußweg erreicht werden. Auf dem Grundstück gibt es zahlreiche Stellplätze für Fahrzeuge und Fahrräder. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Gebäude.“

Eine Zentralisierung der Verwaltung käme nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern zugute, sondern auch anderen Einrichtungen in der Stadt. Mit dem Erwerb des alten Amtsgerichts würde die Verwaltung die Standorte in der Walther-Rathenau-Straße sowie in der Kapaunenstraße aufgeben, wo derzeit 87 Beschäftigte untergebracht sind. Der Freizug der Kapaunenstraße würde wiederum dem Eigenbetrieb Hanse-Kinder die Möglichkeit eröffnen, dort seine Verwaltungsmitarbeitenden unterzubringen. Dies hätte einen weiteren Effekt, denn durch den Auszug aus der Schwalbe könnte der Kinderschutzbund in die freiwerdenden Räume einziehen. Dem Kinderschutzbund gehen die Räume in der Kita Friedrich Wolf demnächst verloren und die Schwalbe wird bereits jetzt vom Kinderschutzbund verwaltet. Auch wäre ein Verwaltungsteil für den neu zu errichtenden Bauhof dann nicht mehr notwendig, weil die Mitarbeitenden in dem alten Amtsgericht untergebracht werden könnten.

Die großzügige Anlage des ehemaligen Amtsgerichts böte zugleich die Möglichkeit, die derzeitig schwierige Hortsituation in der Innenstadt zu entspannen, betont Dr. Fassbinder. „Derzeit ist es leider nicht möglich, für alle Viertklässler*innen, deren Eltern dies wünschen, einen Hortplatz anzubieten. Bis zur Fertigstellung des Inklusiven Schulzentrums könnten diese ebenfalls in dem Gebäude untergebracht werden. „Hier bietet das ehemalige Amtsgericht eine große Chance für unseren Eigenbetrieb Hanse-Kinder.“ Nicht zuletzt trüge die weitere Nutzung des Amtsgerichtes auch zur weiteren Belebung des Westends bei, ist Dr. Fassbinder überzeugt.

Die vorgeschlagene Lösung ist als Gesamtpaket mittelfristig auch unter finanziellen Gesichtspunkten besser als die aktuelle Situation. „Wir verbessern die Situation für Verwaltung und Bürger*innen, sparen Geld und zudem erwirbt die Stadt Eigentum, statt Mieten zu bezahlen.“, wirbt der Oberbürgermeister für den Vorschlag der Verwaltung. Eine nachhaltige Haushaltspolitik muss einen langfristigen Blick haben.