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Pressemitteilungen 20.10.2016 – Stadt will Zebrastreifen vor der Kollwitz-Schule einrichten: Antrag beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr MV gestellt
Insbesondere zum morgendlichen Schulbeginn erscheint die Verkehrssituation vor der Käthe-Kollwitz-Schule vielen Eltern nicht sicher genug. Obgleich im Kreuzungsbereich der Knopfstraße/Friedrich-Loeffler-Straße Tempo 10 km/h gilt und in der Umgebung höchstens Tempo 30 km/h, wünschen sich Eltern eine geregelte Querungshilfe für die Kinder, vorzugsweise eine Fußgängerbedarfsampel. Auch die Einrichtung eines Fußgängerüberweges (Zebrastreifen) kommt in Betracht. Diese Lösung bevorzugt Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. Er will deshalb beim zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr die Zustimmung zur Einrichtung eines Fußgängerüberweges erwirken.
Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr MV steht der Einrichtung von Fußgängerüberwegen zur Schulwegsicherung zurzeit noch skeptisch gegenüber. Die Behörde favorisiert allgemein die Absenkung der Geschwindigkeit und begleitend bauliche Maßnahmen wie Aufpflasterungen, die zur Temporeduzierung beitragen.
Die Stadt folgte dieser Forderung. Es gilt im Bereich der breiten Aufpflasterungen Brüggstraße und Knopfstraße Tempo 10 km/h. Seit dem Jahre 2005 überprüfen Stadt und Polizei diesen Knotenpunkt hinsichtlich seiner Verkehrssicherheit, insbesondere für die Kinder auf dem Schulweg. Örtliche Beobachtungen und letztlich auch das unauffällige Unfallgeschehen bestätigen, dass diese verkehrsberuhigenden Maßnahmen unter Aspekten der Verkehrssicherheit durchaus wirksam sind. Diese Auffassung bestätigen die neuesten Zähl- und Messwerte, die an den Werktagen im September erfasst wurden und den Werten der Vorjahre gleichen. In der Spitzenstunde von 7 bis 8 Uhr querten zwischen den Aufpflasterungen in der Brüggstraße und in der Knopfstraße 148 Personen die Fahrbahn, zugleich befuhren 410 Kraftfahrzeuge diesen Verkehrsbereich. Unmittelbar vor der Querung der Knopfstraße lag die sogenannte V85-Geschwindigkeit, das ist die höchste Geschwindigkeit, die 85% aller Fahrzeugführer nicht überschreiten, bei 21 km/h (85% aller Kraftfahrzeugführer fuhren langsamer als 21 km/h). Die Geschwindigkeit war damit nach Auffassung der Straßenverkehrsbehörde niedrig genug, um unmittelbar im Bereich der Querung mit den Fußgängern Blickkontakt aufzunehmen und sobald ein Kind die Fahrbahn betreten würde, das Fahrzeug sofort zu stoppen. Die Einrichtung irgendeiner Querungshilfe wäre demnach aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen nicht notwendig. Andererseits gibt es Verkehrsteilnehmer sowohl auf Seiten der Fahrzeugführer als auch auf Seiten der Fußgänger, denen die im Straßenverkehr immer notwendige wechselseitige Kommunikation, die erforderlich ist, um sicher und erfolgreich im Straßenverkehr voran zu kommen, aus welchen Gründen auch immer, schwerfällt.
Deshalb hat Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder entschieden, dass die Stadt nach 2009 nun erneut einen Antrag auf Einrichtung des Fußgängerüberweges stellt. „Aus meiner Sicht ist ein solcher Zebrastreifen neben Temporeduzierung und Aufpflasterung eine geeignete Maßnahme, um die Sicherheit und Leichtigkeit für alle Verkehrsteilnehmer zu stärken. Daher habe ich in einem parallelen Schreiben an den Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Christian Pegel darum gebeten, die restriktiven Vorgaben des zuständigen Landesamtes generell zu überprüfen und sich für flexiblere Regelungen auszusprechen. Mehrere Bundesländer orientieren sich weniger starr an den Zahlen der Verkehrserhebung und lassen auch die Schulwegsicherung für die Einrichtung von Fußgängerüberwegen als Grund gelten“, so der Oberbürgermeister.
Die in einem Brief der Eltern aus dem Juni 2016 an die Stadtverwaltung beklagte“ Unübersichtlichkeit“ der Verkehrssituation vor der Kollwitz-Schule, hervorgerufen von den Eltern (Elterntaxi), die ihre Fahrzeuge in zweiter Reihe, auf dem Fußgängerweg oder in der Fußgängerzone parken, lässt sich durch die Einrichtung eines Zebrastreifens vielleicht nicht gänzlich beseitigen, aber eventuell reduzieren.