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Pressemitteilungen 15.07.2022 – Schutz für Jungbäume vor Hitze und Trockenheit
Wussten Sie, dass auch Bäume Sonnenbrand bekommen können? Zu große Temperaturschwankungen können vor allem jungen Bäumen zu schaffen machen. Die Rinde wird brüchig, platzt auf und Krankheitserreger, wie beispielsweise Pilze, können eindringen. Die Mitarbeitenden des Tiefbau- und Grünflächenamtes helfen deshalb jungen Bäumen an besonders gefährdeten Stellen mit einem speziellen Schutzanstrich. „Dieser funktioniert wie eine Sonnencreme“, erzählt Tony Vinke, der seit November 2021 als Meister für die Baumpflege bei der Stadtverwaltung arbeitet. „Die besondere Stammschutzfarbe reflektiert das Sonnenlicht und schützt so den Baum. Kombiniert mit einem entsprechenden Voranstrich hält die Behandlung etwa sieben Jahre vor.“ Etwa 30 junge Kastanien und Ahornbäume entlang der Wolgaster Landstraße und Fridtjof-Nansen-Straße im Ostseeviertel wurden auf diese Weise behandelt. „Uns ist aufgefallen, dass sich die Bäume an dieser exponierten Stelle vormittags durch ihre schon relativ große Krone am Stamm selbst beschatten können und somit die Temperaturen am Stamm gering bleiben. Am Nachmittag jedoch scheint die Sonne direkt auf den Stamm und lässt die Temperaturen stark und schnell ansteigen. Dieser extreme Temperaturwechsel ist dafür verantwortlich, dass die Bäume Sonnenbrand zur sonnengewandten Seite bekommen.“, erklärt Tony Vinke.
Gemeinsam mit sechs weiteren Baumpflegern ist er im Stadtgebiet unterwegs, um sich um die städtischen Bäume zu kümmern. Sie schützen die jungen Bäume nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor Trockenheit. Auffällig sind derzeit die zahlreichen Wassersäcke im gesamten Stadtgebiet, beispielsweise am Karl-Marx-Platz, in der Wolgaster Straße oder entlang der Osnabrücker Straße. Insgesamt 250 Jungbäume wurden damit versorgt, im letzten Jahr waren es noch 100. Diese 60 Liter fassenden Plastiksäcke werden alle 14 Tage neu befüllt und geben tröpfchenweise Wasser an ihre Schützlinge ab. „Wir haben dafür Bäume an Stellen ausgewählt, an denen das Wasser schnell abläuft. Zu verwöhnen darf man die Bäume allerdings nicht.“, weiß der Fachmann: „Bei zu viel Wasser bilden sich die Wurzeln zu dicht an der Oberfläche aus und gehen nicht in die Tiefe. Das wiederum wäre ungünstig für die angrenzenden Straßen und Wege.“
Auch für die Verkehrssicherung – sprich, eine ungehinderte Nutzung von Straßen, Wegen und Plätzen – sind die Männer verantwortlich. In den vergangenen Wochen konnte man sie deshalb unter anderem am Rubenowplatz, rund um den Dom, an der Marienkirche oder in der Langen Reihe beobachten, wie sie ausladende Triebe an den Stämmen oder Totholz aus den Kronen entfernten oder das Lichtraumprofil schnitten. „Dabei achten wir natürlich darauf, brütende Vögel nicht zu stören.“, so Tony Vinke.
Künftig will die Universitäts- und Hansestadt die Baumpflegearbeiten weiter intensivieren. Eine Auswertung einer durch die Bürgerschaft beauftragten Untersuchung des Tiefbau- und Grünflächenamtes hatte ergeben, dass für eine kontinuierliche Erfüllung der Aufgaben weitere Mitarbeitende benötigt werden. In den kommenden Jahren sollen deshalb weitere Baumpfleger eingestellt werden, die sich dann um die insgesamt rund 30.000 kommunalen Bäume kümmern werden.