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Pressemitteilungen 22.06.2020 – Sanierungskonzept für die GREIF liegt vor

Patrick Dahlemann, Detlef Löll, Friedrich Fichte und Dr. Stefan Fassbinder stellen das Sanierungskonzept für die GREIF vor
Patrick Dahlemann, Detleff Löll, Dr. Stefan Fassbinder und Friedrich Fichte stellen das Sanierungskonzept vor, Foto; Pressestelle

Korrosionsschäden am Rumpf, eine veraltete Maschinenanlage, Gästeunterkünfte und Sanitärräume, die den heutigen Anforderungen nicht genügen und eine Kombüse, die nicht mehr die geltenden Hygienestandards erfüllt: Um weiterhin in See stechen zu können, muss das stadteigene Segelschulschiff GREIF grundlegend saniert und modernisiert werden. Dafür liegt jetzt ein Sanierungskonzept vor, dass heute von Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann, vorgestellt wurde. Erarbeitet wurde es von Schiffsgutachter Detlev Löll von der gleichnamigen Ingenieurbüro GmbH aus Peenemünde.

„Damit das Schiff an die modernen Sicherheits- und Komfortansprüche angepasst werden und die Klasse erhalten bleiben kann, ist eine Grundinstandsetzung zwingend geboten“, so die Einschätzung des Gutachters. Die letzte Grundsanierung erfolgte 1991, sie liegt inzwischen fast 30 Jahre zurück. Seitdem gelten unter anderem neue Sicherheitsvorschriften, neue Hygienevorschriften oder auch neue Vorschriften zur Reinhaltung der Meere, die mit den Anforderungen an den Denkmalschutz in Einklang gebracht werden müssen.

Erhalt des technischen Denkmals GREIF durch Segelbetrieb

Das Sanierungskonzept sieht beispielsweise die Reparatur des Stahlrumpfes inklusive eines Korrosionsschutzes, die Aufarbeitung der Decks und Aufbauten sowie die Erneuerung von Teilen der Takelage vor. Um die Sicherheit an Deck zu verbessern, soll das Steuerhaus umgestaltet werden. Mit der neuen Planung ist es jetzt besser möglich, die Arbeiten in der Takelage sowie die Segelführung zu überwachen. Die Kombüse wurde ebenfalls neu geplant. Künftig sollten die Mitsegler statt in einem großen Schlafraum in Kammern untergebracht werden. Hierfür wurde das Innenraumkonzept neu erarbeitet. Die 30 Jahre alte Maschinenanlage soll durch eine gleichartige neue Anlage oder alternativ eine diesel-elektrisch betriebene ersetzt werden. Letztere werde wegen der geringeren Lärm- und Umweltbelastung und der niedrigeren Betriebskosten empfohlen, so der Gutachter.

Die Ausgaben für die Grundinstandsetzung werden auf 3,5 Millionen Euro netto geschätzt, je nach dem, für welchen Antrieb und Ausbau des Steuerhauses man sich entscheidet.

„Wir versuchen, die Kosten über Fördermöglichkeiten zu finanzieren. Hierzu führen wir Gespräche mit dem Bund, dem Land und auch mit Stiftungen.“, betonte Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. „Wir haben den Ehrgeiz, den Finanzplan bis zum Herbst vorlegen zu können. Unser Ziel ist es, dass das Schiff als Botschafter der Stadt und technisches Denkmal weiterhin in See sticht. Unser Herz schlägt für die GREIF. Deshalb hoffe ich, dass sich die bürgerschaftlichen Gremien für eine solche Sanierung aussprechen.“

Auch der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann, will sich für den Erhalt des Schiffes engagieren. „Ich werde die GREIF mit aller Kraft bei der Einwerbung von Fördermitteln unterstützen. Das Schiff gehört zum Stadtbild von Greifswald.“ Über den Vorpommernfonds wurde das vorliegende Sanierungskonzept mit 8.000 Euro bezuschusst.

Das Sanierungskonzept für die GREIF wird den bürgerschaftlichen Gremien Im Laufe des Sommers zur Diskussion vorgelegt. „Parallel wird ein Geschäftsplan erstellt, der die Auswirkungen einer Sanierung und damit die zukünftigen Einnahmen und Ausgaben des Törnbetriebs prognostizieren soll.“, kündigte Betriebsleiter Friedrich Fichte an. „Damit soll dargelegt werden, welche Folgen eine solche Grundsanierung für den Eigenbetrieb Seesportzentrum GREIF und insbesondere den jährlichen Zuschuss der Stadt hätte.“ Wenn sich die Bürgerschaft im Herbst für einen Weiterbetrieb der GREIF als Segelschulschiff in Fahrt ausspricht, dann erfolgt eine Sanierung ab 2021. Damit wären Segeltörns voraussichtlich wieder ab 2022 möglich.

Das Segelschiff wurde 1951 als „Wilhelm Pieck“ gebaut. Die bisherigen Grundreparaturen fanden 1971/72 und 1991 statt. Seit 1991 wird die ex. „Wilhelm Pieck“ von der Stadt Greifswald als Segelschulschiff „GREIF“ betrieben. Das Schiff steht als bewegliches Kulturdenkmal in der Denkmalliste des Landes Mecklenburg-Vorpommern.