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Pressemitteilungen 04.11.2020 – Renaturierung des Ketscherinbachs als Vorsorge gegen Überschwemmungen im Stadtgebiet abgeschlossen
Greifswald ist künftig besser vor Starkregen und damit verbundener Überflutung im Stadtgebiet geschützt. Die Wassermassen können ab sofort über den Ketscherinbach abfließen. Dessen Bachlauf wurde in den vergangenen zwei Jahren wieder naturnah hergestellt. Auf einer Länge von rund drei Kilometern wurde der bislang verrohrte Bach als frei fließendes Gewässer an den Ryck angebunden. Damit konnte eines der anspruchsvollsten Baumaßnahmen des Abwasserwerkes der Stadt abgeschlossen werden.
Für Oberbürgermeister Dr. Fassbinder ist die Renaturierung aus mehreren Gründen bedeutsam: „Wir bauen immer mehr und versiegeln Fläche. Wir müssen also auch dafür sorgen, dass Regenwasser abfließen kann. Gerade für die Entwicklung der neuen Baugebiete rund um den Elisenpark ist eine leistungsstarke Regenentwässerung eine wesentliche Voraussetzung. Angesichts der Klimaveränderungen rechnen wir zudem mit mehr Starkregenereignissen, auf die wir vorbereitet sein wollen. Außerdem wollen wir weitere Gebiete in der Stadt naturnah gestalten und damit aufwerten.“ Mit der Renaturierung des Ketscherinbachs agiere die Stadt weitsichtig und verantwortungsvoll.
Die Arbeiten für die Renaturierung des Ketscherinbachs begannen im Juli 2018. Zunächst wurde ein neues offenes Bachbett zwischen der Wolgaster Straße und dem Ryck modelliert und angelegt. Auch neue Durchlässe an der Wolgaster Straße sowie am Treidelpfad zum Ryck wurden geschaffen. Anschließend wurde der Ketscherinbach parallel zur Koitenhäger Landstraße an die Oberfläche geholt. In einem letzten Abschnitt wurde auf einer Länge von rund 1,3 Kilometern ein neuer Graben mit Anschlüssen an den Regenwasserkanal im Stadtpark hergestellt. Er reicht vom westlichen Ende des Rodelberges bis zur Koitenhäger Landstraße. Hierfür wurden auch Abschnitte des historischen Gewässerverlaufs wieder aktiviert. Der neue Bach ist bis zu sieben Metern breit. Er soll zusätzlich zu dem bestehenden unterirdischen Kanal dafür sorgen, dass bei Starkregen das Wasser abfließen kann, und wird deshalb nur bei heftigen Niederschlägen viel Wasser führen.
Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf 6,8 Millionen Euro, das Land fördert die Maßnahme mit ca. 2 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern für Agrar- und Küstenschutz.