Navigation und Service der Hansestadt Greifswald

Springe direkt zu:

Inhalt Hauptnavigation Suche
Menü öffnen/schliessen

Presseportal

Pressemitteilungen 07.03.2024 – Pflege- und Formschnitte von Hecken vom 1. März bis 30. September erlaubt

grüne Blätter an einem Ast
Foto: Wally Pruß

Die Gartensaison hat begonnen. Jetzt stehen vielfältige Gartenaktivitäten an, beispielsweise der Schnitt der Hecke. Irrtümlich wird oftmals vermittelt, dass eine Hecke im Frühjahr und Sommer nicht geschnitten werden darf. Die gesetzliche Regelung zum Heckenschnitt findet sich im § 39 Absatz 5 des Bundesnaturschutzgesetzes. Dort heißt es „Es ist verboten ... Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen,...“

Demnach dürfen vom 1. März bis zum 30. September keine größeren Schnittmaßnahmen an Hecken stattfinden. Ein „Radikalschnitt“ in dieser Zeit ist verboten. Sobald mit dem Heckenschnitt in das mehrjährige Holz der Hecke geschnitten wird, ist es ordnungswidrig und kann mit einem Bußgeld bestraft werden. Auch die Beseitigung von kompletten Hecken oder Heckenabschnitten ist in diesem Zeitraum verboten. Das Verbot eines Hecken-Radikalschnitts in diesem Zeitraum gilt überall, im privaten Garten, in der öffentlichen Grünanlage und auch in der freien Landschaft. 

Jederzeit sind jedoch Pflege- und Formschnitte erlaubt. Dabei kann der Zuwachs der Hecke aus dem vorangegangenen Jahr entfernt und die Hecke in eine symmetrische „Form“ gebracht werden. Ebenso können kranke oder abgestorbene Äste entfernt werden. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet nicht die Heckenpflege zwischen März und Ende September an sich, sondern schränkt die erlaubten Maßnahmen lediglich ein. 

Die gesetzliche Regelung zum Gehölzschnitt gilt vor allem dem Artenschutz. Brütende Vögel und andere Tiere, die die Hecken oder Bäume als Lebensraum nutzen, sollen geschützt werden. Durch die Einschränkung wird verhindert, dass Nester, Eier oder Jungvögel während der Brutzeit zerstört, verletzt oder getötet werden und die Tiere ungestört ihr Brutgeschäft verrichten können. Auch bei einem Pflege- und Formschnitt muss Rücksicht auf brütende Vögel genommen werden. Nester dürfen in der Brutzeit keinesfalls beseitigt oder freigestellt werden. Wenn ein Vogel in der Hecke brütet, ist in diesem Bereich von einem Pflegeschnitt abzusehen und mindestens bis zum Ausfliegen der Jungvögel zu warten. Dieser Heckenabschnitt sollte erst nach der Brutzeit gepflegt werden.

Durch die Anlage von Hecken werden wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen. Insbesondere heimische Straucharten bieten zudem auch Nahrung für Insekten und Vögel.