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Pressemitteilungen 03.12.2021 – „Miteinander leben“ - Greifswald ehrte Engagement für Barrierefreiheit anlässlich des Weltbehindertentages
Die AG „Barrierefreie Stadt“ und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald hat auch in diesem Jahr Bürgerinnen und Bürger geehrt, die sich in besonderer Weise für Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen einsetzen. Die Festveranstaltung fand anlässlich des Weltbehindertentages am 3. Dezember 2019 im Rathaus statt und wurde auch online übertragen. Gewürdigt wurde in diesem Jahr das Engagement von Kerstin Schwerdt, Maximilian Weihs und des Teams der STRAZE.
Kerstin Schwerdt ist ehrenamtlich im Verein „Lust am Leben“ tätig. Sie organisiert gemeinsame Ausflüge für Mensch mit und ohne Beeinträchtigung. Darüber hinaus spielte sie Gesellschaftsspiele mit demenzkranken Bewohner*innen in Alten- und Pflegeheimen. Inzwischen hat sie sich im Bürgerhafen als Seniorentrainerin ausbilden lassen und macht kleine Erledigungen für die älteren Menschen in ihrem Wohnumfeld.
Maximilian Weihs setzt sich als Mitglied der AG Barrierefreie Stadt für die Ortsteilvertretung Innenstadt seit Jahren für eine barrierefreie Stadtentwicklung ein. Im Begleitausschuss Partnerschaft für Demokratie wirkt er darauf hin, dass Angebote gefördert werden, die für alle Menschen erlebbar sind. Auch in der Arbeitsgemeinschaft Qube für Queere Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit klärt Maximilian Weihs auf und hilft, Vorurteile zu beseitigen.
Das Initiativenhaus in der Stralsunder Straße wurde als Institution geehrt. Die STRAZE bietet unter ihrem Dach unterschiedlichste Angebote für Menschen mit den verschiedensten Teilhabeeinschränkungen.
In seinem Grußwort bedankte sich Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder bei den Geehrten für ihr „beherztes, selbstloses und sehr kreatives Engagement, um Menschen mit Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben zu ermöglichen.“ Als Ehrengäste wurden Christine Knoll, Geschäftsführerin der Firma Dokuservive Knoll GmbH, und ihr Mann begrüßt. Der Greifswalder Druck- und Versand-Dienstleister war im November als erstes Unternehmen in MV mit dem diesjährigen Inklusionspreis für die Wirtschaft ausgezeichnet wurde. Das Unternehmen hat 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und liegt damit unter der Grenze von 20 Mitarbeitenden, ab der eine Beschäftigungspflicht für schwerbehinderte Menschen besteht. Dennoch haben in dem Unternehmen acht Beschäftigte eine Schwerbehinderung. „Mit der Arbeit Ihres Unternehmens demonstrieren Sie auf beeindruckende Weise, wie Inklusion erfolgreich gelingt.“, betonte Dr. Fassbinder. „Unvoreingenommen erkennen Sie das Potenzial von Menschen mit Beeinträchtigungen und bieten Ihnen nicht nur Beschäftigungs-, sondern auch Entwicklungsmöglichkeiten.“
Der Oberbürgermeister würdigte zugleich die Arbeit der 2015 gegründeten AG Barrierefreie Stadt. Sie habe es sich zur Aufgabe gemacht, die gleichberechtigte Teilnahme aller Bürger und Besucher am städtischen Leben in Greifswald zu gewährleisten und die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen zu wahren. Dabei gehe es vor allem um städtebauliche Maßnahmen im Straßen- und Wegebau sowie Neubauten bzw. Gebäude, die grundsaniert werden. Als jüngste Beispiele nannte er den Neubau der Erwin-Fischer-Schule, die Sanierung der Ernst-Moritz-Arndt-Schule oder die Blindenleitsysteme entlang der Mühlenstraße oder ganz aktuell am Haus der Begegnung. Der Wegweiser für Menschen mit Behinderungen sei gerade überarbeitet worden und liege druckfrisch vor. Außerdem gebe es seit dem 1. September dieses Jahres einen städtischen Zuschuss für barrierefreies und altersgerechtes Wohnen in Greifswald.