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Pressemitteilungen 09.03.2022 – Internationale Wochen gegen Rassismus
Die bundesweiten Wochen gegen Rassismus finden in diesem Jahr vom 14. bis zum 27. März unter dem Motto ,,Haltung zeigen!’’ auch in Greifswald statt. Nach nunmehr zwei Jahren Pandemie und den jüngsten kriegerischen Ereignissen in der Ukraine wird eindrücklich bewusst, wie wichtig die Sensibilisierung für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist. Rassismus ist ein gesellschaftliches, globales Problem, welchem wir entschlossen entgegentreten möchten. Zahlreiche Greifswalder Vereine und Institutionen haben gemeinsam mit der Partnerschaft für Demokratie und der Integrationsbeauftragten der Stadt Greifswald zu diesem Anlass ein diverses Veranstaltungsprogramm entwickelt, das alle Bürger*innen herzlichst dazu einlädt, ebenfalls Haltung zu zeigen - gegen Rassismus und für ein friedliches gesellschaftliches Miteinander.
Die reich gefüllten Aktionswochen eröffnen die Chance, in unterschiedlichen Formaten gemeinsam über verschiedene Aspekte des Themas Rassismus ins Gespräch zu kommen. Ein Blick über die eigenen Ländergrenzen hinaus zeigt, dass die Internationalen Wochen gegen Rassismus notwendig sind wie eh und je. Während die derzeit zum Ausdruck gebrachte Solidarität mit den zur Flucht gezwungenen Ukrainer*innen beeindruckend ist, möchten die Veranstalter*innen der Wochen gegen Rassismus auch andere Kriegs- und Krisengebiete ins Gedächtnis rufen, aus denen Menschen fliehen mussten und immer noch müssen. Geflüchtete aus Syrien oder von den Taliban Verfolgte aus Afghanistan sind hier die prominentesten Beispiele. Diese Menschen erleben neben den Traumatisierungen durch Krieg und Gewalt in ihren Heimatländern und auf der Flucht nach der Ankunft in Deutschland täglich rassistische Diskriminierung. Unsere Anteilnahme sollte allen Menschen gelten, unabhängig von Herkunft oder Hautfarbe. Über dieses strukturelle Rassismusproblem, mit Blick auf alltägliche Phänomene wie dem ,,Racial Profiling’’, zu sprechen ist wichtig. Die Debatte dazu wurde auf Bundesebene wieder angestoßen — im lokalen Bereich sollen die Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswochen das Gleiche tun, denn Betroffene im Kampf gegen Rassismus finden international und regional zu selten Gehör.
Engagierte Akteure aus Greifswald haben gemeinsam ein facettenreiches Veranstaltungsprogramm realisiert, um gerade in diesen Zeiten zu verdeutlichen, wie schätzenswert eine solidarische Zivilgesellschaft ist. So entstand ein Angebot aus Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen, Filmvorführungen, Workshops und weiteren Events, die in verschiedenen Veranstaltungsorten und Stadtteilen angeboten werden. Das Programm lädt zu Begegnungen ein und eröffnet vielfach Räume, um sich bewusst mit Alltags- und institutionellem Rassismus auseinanderzusetzen. Für einen ersten Überblick über Ausgrenzung und Diskriminierung in Mecklenburg-Vorpommern empfiehlt sich die Auftaktveranstaltung ,,Lagebild Rassismus – Wo steht Greifswald? Was kann Greifswald tun?’’ am 15. März in der Fischerschule. Wer Greifswald aktiv und bunt erleben will, besucht einen der ,,Graffiti gegen Rassismus’’ - Workshops oder beteiligt sich online an der Stickeraktion des House of Resources. ,,Es ist wichtig, dass Greifswald eine starke Position gegen Rassismus einnimmt und wir wollen die Stadt mit viel Kreativität bunt machen und zeigen, dass Greifswald kein Ort für Rassismus und Diskriminierung ist!’’ sagt Mitveranstalterin Ramia Ouazouaz von House of Resources Greifswald. Passende Antworten auf rassistische Parolen werden in den Workshops der Stammtischkämpfer*innen gelehrt - so gelingt es, klar und sicher Haltung zu zeigen. Auch Ausstellungen, Filmvorführungen, Austauschtreffen und Seminare sind Teil der Wochen gegen Rassismus in Greifswald. Das Programm zeigt: Eine aktive Debatte über Rassismus ist wichtig und muss auf allen Ebenen geführt werden. Wir freuen und auf alle, die ein deutliches Signal für Toleranz und Weltoffenheit durch die Bundesländer und die ganze Welt schicken.
Die Veranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus werden u.a. gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms ,,Demokratie Leben!’’.