Presseportal
Pressemitteilungen 14.05.2018 – Greifswald würdigt ehrenamtliches Engagement bei Stadtempfang am 14. Mai 2018
Alljährlich lädt Greifswald am 14. Mai, dem Datum der Verleihung des Lübischen Stadtrechts 1250, zum Stadtempfang ein. An diesem Tag werden außergewöhnliche Leistungen und hervorragendes ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Stadt gewürdigt. Neben der Rubenow-Medaille werden zwei verdienstvolle Greifswalder Bürgerinnen und Bürger mit dem „Silbernen Greifen“ und vier mit einem Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt ausgezeichnet.
Die höchste Auszeichnung der Stadt, die Rubenow-Medaille, wird der Vorsitzenden der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft und der Ehrenamtsstiftung MV, Hannelore Kohl, verliehen. Zur Begründung erklärte Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder: „Die Universitäts- und Hansestadt möchte damit ihr vielseitiges und jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement zum Wohle Greifswalds würdigen. Trotz der langjährigen beruflichen Herausforderung sowohl als Präsidentin des Oberverwaltungsgerichts als auch des Landesverfassungsgerichts Mecklenburg-Vorpommern hat sie Zeit und Kraft gefunden, sich in zahlreichen Einrichtungen und Vereinen in verantwortungsvoller Position für unterschiedlichste Projekte einzusetzen. Ihr Engagement für das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Greifswald und darüber hinaus ist beispielhaft. Ruhig und besonnen, immer konsequent und beharrlich setzt sie sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft ein.“
Als Laudator wählte Hannelore Kohl den ehemaligen Landtagspräsidenten in Mecklenburg-Vorpommern, Hinrich Kuessner. Im Vorfeld konnten Institutionen, Vereine und Initiativen besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger benennen, die ausgezeichnet werden sollen. Insgesamt 35 Vorschläge gingen ein. Eine Jury, bestehend aus dem Oberbürgermeister und einem Gremium der Bürgerschaft, wählte die zu Ehrenden aus.
Ausgezeichnet werden mit dem Silbernen Greifen:
Jutta Hietkamp:
Ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in verantwortlichen Positionen kam bereits mehreren Vereinen und Initiativen maßgeblich zu Gute, dazu gehören der Kreissportbund Vorpommern-Greifswald e. V., der Reitsportclub Greifswalder Bodden Neuenkirchen e. V., . der Kreisreiterbund und der Schüleraustausch im Rahmen der Städtefreundschaft Greifswalds mit der texanischen Stadt Bryan/College Station. Seit 2013 unterstützt Jutta Hietkamp als Vorstandsmitglied des Fördervereins für krebskranke Frauen in der Frauenklinik Greifswald e.V. und den Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder und der Krebsforschung im Kindesalter Greifswald/Vorpommern e. V. Gemeinsam mit allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern setzt sie hilfreiche Projekte um, dazu gehören beispielsweise die jährliche Tombola-Aktion und in regelmäßigen Abständen der Frauen-Flohmarkt. Die Aktivitäten der derzeit 42 aktiven Vereinsmitglieder zielen auf die Verbesserung der Gegebenheiten in der onkologischen Tagesklinik, zuvorderst auf das Wohlergehen der Patientinnen. Zahlreiche Kinder, deren Eltern und Geschwisterkinder, zahlreiche Frauen und deren Angehörige verdanken Jutta Hietkamp ganz persönlich zahlreiche kostbare Lebensmomente.
Christiane Sitterlee
Seit dem 17. Mai 2010 gehört sie zu den überaus engagierten Mitgliedern des Seniorenbeirates der Universitäts- und Hansestadt Greifswald - bis 2016 zunächst als stellvertretende und seit zwei Jahren als Vorsitzende. Äußerst zielstrebig, geduldig und mit Freude nimmt sie die Interessen der Senioren wahr. Aktiv geht sie auf Verantwortliche zu, ganz gleich, ob es sich um Mitarbeitende in der Stadtverwaltung, Kommunalpolitiker oder Landesminister handelt. Die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen rückt sie immer wieder charmant und nachdrücklich in den Fokus der jeweiligen Entscheidungsträger. In Zusammenarbeit mit zahlreichen aktiven Seniorinnen und Senioren sorgt sie unermüdlich dafür, dass alle Aktivitäten gebündelt und gründlich vorbereitet werden, dazu zählen beispielsweise die Seniorentage oder die Erarbeitung und Umsetzung des Seniorenförderkonzeptes. Christiane Sitterlee hält die Fäden des Seniorenbeirates in der Hand, ermutigt und unterstützt Menschen, die auch im fortgeschrittenen Lebensalter aktiv sein wollen, gewinnt mit Ihrer Begeisterung zahlreiche Kooperationspartner und sorgt dafür, dass der Kontakt zu den Seniorenbeiräten in unseren Partnerstädten bestehen bleibt.
Ausgezeichnet werden mit einer Eintragung ins Ehrenbuch der Stadt
Maria Aulrich
Maria Aulrich gehört im Verein Tschernobyl-Hilfe Vorpommern e. V. zu den Mitgliedern der ersten Stunde. Unermüdlich, selbstlos und auch bei Schwierigkeiten niemals aufgebend, engagiert sie sich seit 1990 für die Ziele des Vereins. Mit aller Kraft und steter Hilfsbereitschaft kümmert sie sich um bedürftige Kinder und Erwachsene aus Dobrusch und Umgebung. Oft reiste sie sich zusammen mit anderen Vereinsmitgliedern ins 1.600 km entfernte Dobrusch, um sicherzustellen, dass Bedürftige unter anderem Kleidung, Nahrungsmittel und Spielzeug auch wirklich erhalten. Auch die medizinische Behandlung von körperlich geschädigten Kindern wurde durch den Verein finanziell und materiell unterstützt. Besonders eingebracht hat sich Mari Aulrich bei der Planung und Organisation des zweiwöchigen Ferienaufenthaltes für bis zu 30 Kinder und deren Betreuer im Sommer jeden Jahres. Dabei übernahm sie einen besonderen Part – und das in der Muttersprache der Gäste - sie kocht und backt mit den Kindern und vermittelt so ganz nebenbei, wie man sich ausgewogen und gesund ernähren kann. Damit bleibt sie den Kindern in guter und dankbarer Erinnerung.
Rüdiger Galitz
Ohne ihn wäre die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr nicht vorstellbar. Seit seinem 22. Lebensjahr – und das ist vier Jahrzehnte her – versieht er ehrenamtlich dort seinen Dienst. Rüdiger Galitz ist mit Herz und Verstand, mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Engagiert durchlief er erfolgreich alle Ausbildungen. Er fungierte als erfahrene und umsichtige Führungskraft, führt fachlich versiert im Einsatzfall eigenverantwortlich neun Kameraden und verantwortet die Funktionsfähigkeit eines Löschfahrzeuges. Darüber hinaus unterstützt er bei längeren Einsätzen und Ausbildungsdiensten die Versorgungsgruppe. Egal zu welcher Tageszeit und Aufgabenstellung, die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr können sich immer auf Rüdiger Galitz verlassen. Die Leitung der Reserveabteilung der Greifswalder Freiwilligen Feuerwehr ist seine Hauptaufgabe. Er plant und organisiert individuell die erforderlichen Ausbildungsdienste. Und das heißt: Zusätzliche Stunden im Feuerwehrdienst, vorrangig an Abenden. Hilfsbereit steht er mit seiner fachlichen Kompetenz seinen Kameradinnen und Kameraden zur Seite. Er trägt maßgeblich dazu bei, dass Einsatzbereitschaft und Ausbildungsstand auf dem unerlässlich hohen Niveau gehalten werden. Freiwillig, selbstlos und mit außerordentlicher Einsatzbereitschaft stellt sich Rüdiger Galitz in den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst, sein Einsatz, über so viele Jahre hinweg, ist einfach vorbildhaft. Er gehört zu denen in Greifswald, die völlig selbstverständlich Mitmenschen in Notsituationen beistehen. Ohne sein Zutun hätte das Leben Betroffener sicherlich oftmals einen anderen Verlauf genommen.
Dagmar Simonsen
Als Leiterin der TelefonSeelsorge Vorpommern nimmt Dagmar Simonsen die Auszeichnung stellvertretend für 50 ehrenamtliche TelefonSeelsorgerinnen und TelefonSeelsorger entgegen. 24 Stunden am Tag und das an jedem Kalendertag sind die Ehrenamtlichen dienstbereit. Alle kümmern sich professionell und dem jeweiligen Menschen vorurteilsfrei zugewandt. Sie hören zu und gehen auf die erzählte konkrete Lebenssituation ein. Verantwortungsvoll, feinfühlig und sorgsam. Sie sind Helfer in der Not. Sie geben im wahrsten Sinne des Wortes Lebenshilfe. Monatlich 12 bis 15 Stunden Dienst am Telefon sind von jeder und jedem Ehrenamtlichen zu leisten. Dazu kommen verpflichtende Supervisionen und Fortbildungsveranstaltungen. Fachlicher Austausch und gemeinsame Unternehmungen im Team sind Ergänzungen. Der Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt Greifswald ist eine Wertschätzung an alle Ehrenamtlichen des Teams der TelefonSeelsorgenden, die alle einen Teil ihrer kostbaren eigenen Lebenszeit anderen Menschen geben. Uneigennützig, beseelt von dem Gedanken zu helfen.
Dr. Lothar Wölfel
Seit nunmehr 30 Jahren leitet Dr. Lothar Wölfel, der sich seiner Schulzeit mit Fotografie beschäftigt, überaus engagiert den Fotoclub Greifswald. Er wird von seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern sehr geschätzt. Als Mentor, Ideengeber, Lehrer und Kurator gleichermaßen. Seit 1998 erarbeiten die Mitglieder des Fotoclubs unter seiner kompetenten Anleitung und Führung eine jährliche Ausstellung. Alle erfuhren in der Öffentlichkeit eine große Resonanz. Eine besondere Anerkennung seines langjährigen fotografischen Schaffens wurde Herrn Dr. Wölfel und seinen Mitschaffenden durch Ausstellungen in unseren Partnerstädten Goleniów, Lund und Newport News zuteil. Auf sein über 50jähriges fotokünstlerisches Schaffen im Ehrenamt kann der Herr Dr. Wölfel mit Stolz zurückblicken. Uneigennützig hat er seine fotografischen Wegbegleiter gefördert. Im Verbund mit ihnen hat er das Leben der Stadt und der Region per Bild in die Welt hinaus getragen. Das Leben zahlreicher Menschen hat er mit seinen Ideen und seinem Schaffen bereichert, Freude bereitet, Erinnerungen aktiviert, Staunen hervorgerufen, Nachdenken initiiert, Phantasie beflügelt. Die Begeisterung für die Fotografie weiter gegeben.
Herr Dr. Wölfel kann am Stadtempfang leider nicht teilnehmen. Die Präsidentin der Bürgerschaft Birgit Socher und Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder werden die persönliche Ehrung nachholen.