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Pressemitteilungen 15.01.2025 – Greifswald startet kommunale Wärmeplanung für gesamtes Stadtgebiet mit regionalem Partner
Am 15. Januar 2025 hat die Universitäts- und Hansestadt Greifswald einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität getan: Mit der Unterzeichnung eines Vertrags mit der Theta Concepts GmbH aus Rostock wurde der offizielle Startschuss für die kommunale Wärmeplanung gegeben. Ziel ist es, eine nachhaltige, sozial verträgliche und treibhausgasneutrale Wärmeversorgung für die Stadt zu entwickeln, die ausschließlich auf erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme basiert. Dies muss per Gesetz bis 2045 umgesetzt werden.
„Die Stadt Greifswald hat sich das Ziel gesetzt, bereits bis 2035 klimaneutral zu werden. Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentraler Baustein, um das zu erreichen.“, betont Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. „Mit diesem Konzept wollen wir nicht nur das bestehende Fernwärmenetz weiterentwickeln, sondern auch innovative und individuelle Lösungen für jene Stadtteile erarbeiten, die bisher nicht angeschlossen sind und perspektivisch auch nicht angeschlossen werden können. Dies betrifft unter anderem auch die Inseln Riems und Koos.“
Zunächst wird eine Ist-Analyse erstellt, welche Arten von Wärmeversorgung es in welchen Stadtteilen gibt. Betrachtet werden sämtliche Gebäude in der Stadt, also auch Unternehmen und Einrichtungen sowie Wohngebäude. Anschließend wird ermittelt, welche Energiesparpotentiale vorliegen und ein umsetzbares Zielszenario mit entsprechenden Maßnahmen erarbeitet. Etwa 70 % der Wohnungen in Greifswald werden schon jetzt mit Fernwärme versorgt. Die Stadtwerke Greifwald GmbH haben bereits die Umstellung des Fernwärmenetzes auf erneuerbare Energien im Blick.
„Die Stadt wird bei der Erstellung des Konzeptes eng mit allen lokalen Akteuren wie den Stadtwerken, Wohnungsgesellschaften, Forschungseinrichtungen und Institutionen, aber auch privaten Vermietern, Gewerbetreibenden sowie den Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeiten.“, versichert Bausenator Achim Lerm. „Es wird verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten und Infoveranstaltungen geben. Das Konzept hat noch keine konkreten Handlungsanweisungen zum Inhalt. Vielmehr wird der Wärmeplan eine strategische Planungshilfe für die Stadt sein, welche Investitionen zukünftig in die lokale Energieinfrastruktur getätigt werden müssen.“
Die Erarbeitung des Konzeptes übernimmt die Rostocker Firma Theta Concepts GmbH. Sie wurde 2022 von Ingenieuren gegründet und hat sich auf die Analyse und Planung von Wärme- und Energiesystemen spezialisiert. Das junge Unternehmen hat bereits zahlreiche Projekte in ganz Deutschland erfolgreich umgesetzt, darunter die kommunalen Wärmepläne für Städte wie Rostock, Leipzig und Neubrandenburg.
Die kommunale Wärmeplanung wird künftig eine Pflichtaufgabe für alle Gemeinden und Ämter in Mecklenburg-Vorpommern sein. Diese Verpflichtung entsteht im Rahmen der nationalen Klimaschutzstrategie und wird durch eine bald erwartete Rechtsverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern rechtlich verankert. Auf Grundlage des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und des Klimaschutzgesetzes (KSG) des Bundes soll die kommunale Wärmeplanung dazu dienen, den Energieverbrauch bei Gebäuden zu senken und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern.