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Pressemitteilungen 03.11.2023 – Greifswald gedenkt November-Pogrome von 1938

13:00 Uhr: Andacht an der Gedenktafel (Mühlenstraße 1)

17:00 Uhr: Vortrag im Bürgerschaftssaal (Rathaus)

Mit zwei Veranstaltungen erinnert die Universitäts- und Hansestadt Greifswald gemeinsam mit der Evangelischen Studierendengemeinde und dem pommerschen Arbeitskreis „Kirche und Judentum“ am Donnerstag, dem 9. November 2023, an die November-Pogrome von 1938 und deren Folgen.

Die Evangelische Studierendengemeinde lädt um 13:00 Uhr zu einer ökumenischen Andacht an der Gedenktafel des früheren Betsaales der kleinen Greifswalder jüdischen Gemeinde in der Mühlenstraße 1 ein.

Am gleichen Tag, um 17:00 Uhr, sprich Dr. Andreas Ruwe, Hebräisch-Lektor am Lehrstuhl für Altes Testament der Greifswalder Universität, im Bürgerschaftssaal des Rathauses zum Thema „Der jüdische Friedhof in Niederhof 1776 bis 1850 – Geschichte, Hintergründe, Personen“. In dem Vortrag stellt er seine Untersuchungen zu diesem bedeutsamen Ort vor den Toren Stralsunds vor.

Seit 1757 zog eine kleine Gruppe von Juden nach Stralsund, als dortige Geschäftsleute Experten im Geschäft mit Edelmetallen zur Münzprägung benötigten. Sie durften ihre Toten allerdings nicht innerhalb Stralsunds bestatten. Der Besitzer des Gutshofes Niederhof stellte den Stralsunder Juden ein Grundstück zur Nutzung als Friedhof zur Verfügung, wo bis 1850 Bestattungen erfolgten, zunächst für Verstorbene auch aus dem Stralsunder Umland. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts konnten weitere Friedhöfe in Vorpommern eingerichtet werden und Niederhof verlor seine Bedeutung.

Andreas Ruwe wird über diese Geschichte und über die Inschriften der Grabsteine berichten. Sie halten die Namen der Verstorbenen in Erinnerung und bezeugen so manche familiengeschichtlichen Details.