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Pressemitteilungen 02.12.2023 – Greifswald ehrt Engagement für Barrierefreiheit

Geehrte und Gäste des Weltbehindertentages 2023 als Gruppenbild auf der Rathaustreppe
Geehrte und Gäste des Weltbehindertentages 2023; Foto: Pressestelle UHGW

Anlässlich des Weltbehindertentages haben die AG „Barrierefreie Stadt“ und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald am Freitag, dem 1. Dezember 2022, Greifswalderinnen und Greifswalder geehrt, die sich in besonderem Maße für Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen sowie für bessere Barrierefreiheit einsetzen. Das Engagement von Heiko Prinz, Cornelia Flach, Familie Grimm, Franka Pannwitz und Jan Gloger wurde bei einem Festakt im Bürgerschaftssaal des Rathauses gewürdigt. Die Vorschläge waren im Vorfeld durch Bürgerinnen und Bürger sowie von Vereinen und Einrichtungen eingereicht worden.

Heiko Prinz wurde insbesondere für sein Engagement für eine ukrainische Goalball-Mannschaft ausgezeichnet. Er ist im Verein der Greifswalder Sportgemeinschaft 01 für die Abteilung Goalball zuständig. Bei dieser beliebten inklusiven Ballsportart spielen zwei Mannschaften blind gegeneinander. Die Spieler haben Masken auf und können den Ball nur über eine Glocke orten. Angesichts des Krieges in der Ukraine luden Heiko Prinz und seine Mitstreiter eine Goalball Mannschaft aus der Ukraine nach Greifswald ein. Hier konnten die Mitglieder mit den Greifswalder Hechten zusammen trainieren und sich von den Kriegsfolgen etwas erholen. Da Heiko Prinz an der Festveranstaltung nicht teilnehmen konnte, wird ihm die Ehrung bei einem der nächsten Trainings überreicht.

Cornelia Flach setzt sich vor allem für Jugendliche mit einem geistigen Handicap ein. Sie trainiert mit ihnen und bestärkt sie, sich in der Öffentlichkeit zurechtzufinden. Dafür besucht sie gemeinsam mit ihren Schützlingen Ärzte und andere Institutionen, um ihnen Hemmungen im Umgang mit diesen Einrichtungen zu nehmen. Weiterhin ist Sie in einer Suppenküche aktiv. Sie hilft beim Zubereiten der Mahlzeiten für Menschen die nicht genügend Geld haben.

Familie Grimm wurde für die barrierefreie Sanierung des Greifswalder Kulturbahnhofs geehrt. Besonders hervorzuheben sind die Bemühungen der Besitzer, auch mobilitätseingeschränkten Personen den Besuch ihres Gebäudes zu ermöglichen. So befinden sich an der Nordseite des Hauses drei Behindertenparkplätze, von denen aus man über eine Rampe und eine elektrisch angetriebene Außentür problemlos mit dem Rollstuhl in die Räumlichkeiten gelangt. Auch ein Fahrstuhl wurde eingebaut, mit dem man in alle Ebenen des Hauses gelangt. Nicht zu vergessen ist die geräumige saubere Toilette für Rollstuhlfahrer, die sicherlich auch dankbar von Eltern mit Kleinkindern in Anspruch genommen wird.

Bei der Festveranstaltung wurde zudem der unermüdliche Einsatz von Franka Pannwitz für die AG Barrierefreiheit gewürdigt. Viele Jahre arbeitete sie für den Frauenbeirat in dem Gremium mit, bevor sie 2020 zur Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft gewählt wurde. Unter der Bedingung, dass es vorerst nur für ein Jahr wäre, trat sie die neue Aufgabe an. Letztlich wurden es drei Jahre. Auch Einschränkungen wie die Corona-Pandemie hielten sie nicht davon ab, für die Belange der Menschen mit Handicap zu streiten. Mit viel Herzblut und Leidenschaft setze sich Franka Pannwitz für die Barrierefreiheit in allen Bereichen ein, hieß es in der Begründung für sie.

Mit Jan Gloger wurde eines der dienstältesten Mitglieder der AG Barrierefreiheit geehrt. Bereits seit über 23 Jahren engagiert er sich in verschiedenen Einrichtungen für Barrierefreiheit. Er sei einer der Ersten gewesen, die sich für Ortsteilvertretungen einsetzten, heißt es in der Begründung. Später sei er selbst langjähriges Mitglied der Ortsteilvertretung Ostseeviertel gewesen. Er weise immer wieder darauf hin, wo noch Barrieren seien, so die AG Barrierefreiheit in ihrem Vorschlag. So setze er sich schon seit Jahren für das Thema barrierefreie Bushaltestellen und einen Türöffner am Rathaus ein.

Musikalische begleitet wurde die Festveranstaltung von Schülerinnen und Schülern der Greifswalder Musikschule.

In Greifswald leben aktuell rund 6.000 schwerbeschädigte Menschen, also Menschen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent.