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Pressemitteilungen 01.12.2017 – Greifswald ehrt Engagement für Barrierefreiheit
In Greifswald ist es seit vielen Jahren Tradition, anlässlich des Weltbehindertentages Bürgerinnen und Bürger zu ehren, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzen. Ebenso werden Einrichtungen gewürdigt, die einen besonderen Service für Menschen mit Handicap vorhalten. Im Rahmen einer Festveranstaltung am 1. Dezember, im Rathaus, wurde das Engagement in den öffentlichen Fokus gerückt. Die Festrede hielt Helmut Mädel, langjähriges Mitglied der AG „Barrierefreie Stadt“, Landesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke.
Er arbeitet zudem im Integrationsförderrat sowie in verschiedenen Arbeitsgruppen des Landes mit und ist Patientenvertreter des MDK. Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet von der Musikschulcombo der Musikschule Greifswald.
Geehrt wurden:
Dr. Dorothea Meyer: Seit 1998 kann der Rehabilitationssportverein Greifswald–Vorpommern e.V. auf die kompetente Unterstützung von Dr. Dorothea Meyer in Sachen Herzsport zählen. Neben der Arbeit in ihrer Arztpraxis fand sie immer einen Weg, sich im Verein ehrenamtlich als betreuende Ärztin zu engagieren. Der Reha-Sportverein möchte Dr. Dorothea Meyer für Ihre langjährige Unterstützung im Sinne des Vereins und zum Wohle der Herzpatienten danken.
Die Vorsitzende des Sozialausschusses Dr. Mignon Schwenke überreicht die Urkunde an Frau Dr. Meyer.
Wolfgang Jochens: Neben seinem ehrenamtlichen Engagement in der Bürgerschaft, in der Ortsteilvertretung und in Ausschüssen arbeitet Wolfgang Jochens aktiv in der AG „Barrierefreie Stadt“ mit. Für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen hat er stets ein offenes Ohr und hilft. Hervorzuheben ist seine Eigeninitiative. So hat er beispielsweise zwei Behindertenparkplätze vor seiner Gaststätte, der „Klosterschenke“ in Eldena, geschaffen.
Ein Stern der Ehrung für Herr Jochens.
Dipl.-Med. Axel Zirzow: Axel Zirzow ist immer für seine Patienten, deren Kinder und insbesondere für Menschen mit intellektuellen Einschränkungen da. Die Praxis ist zwar nicht barrierefrei, aber für die Menschen, die er behandelt, nimmt er sich Zeit. Er geht auf deren besondere Bedürfnisse ein und versucht einfühlsam, die bestehende Angst und Unsicherheit zu nehmen. Dieses Verhalten und diese Zuwendung sind würdig, geehrt zu werden.
Die Auszeichnung nahm eine Mitarbeiterin der Praxis aus den Händen von Sandra Schlegel, 2. Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, entgegen.
Steffen Manke Augenoptiker Steffen Manke arbeitet nicht nur eng mit dem Blinden- und Sehbehinderten-Verein der Gebietsgruppe Greifswald zusammen, sondern berät und betreut auch viele Sehbehinderte. So nahm er mehrmals an Präsentationstagen des BSV Greifswald teil und trug mit seiner fachmännischen und sehr empathischen Beratung zur Aufklärung aller beteiligten Sehbehinderten bei. Besonders geschätzt werden seine Hilfsbereitschaft, sein Einfühlungsvermögen und auch sein Humor. Der Weltbehindertentag wird seit 2002 begangen. Im Jahre 2006 beschoss die UN-Generalversammlung ein Übereinkommen über Rechte von Menschen mit Behinderungen. Ziel ist es, sie in ihrer speziellen Lebenssituation nicht zu behindern. Das bedeutet, dass der Zugang zu Kultur, Kommunikation, Information oder zur Bildung so zu gestalten ist, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt teilhaben können.
Die Behindertenbeauftragte Monika Kindt verliest die Laudatio für Herrn Manke.
In Greifswald setzt sich seit 2005 die Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Stadt“ als Unterarbeitsgruppe des Sozialausschusses für die Interessen der Behinderten in der Universitäts- und Hansestadt ein. Der Arbeitsgemeinschaft gehören u.a. Mitglieder der Bürgerschaft, Vertreter des Behindertenforums und die Behindertenbeauftragte der Stadt an. Sie arbeiten eng mit den Behindertenbeiräten im Landkreis zusammen.
Rund 6.000 schwerbehinderte Menschen leben gegenwärtig in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, das sind knapp 10 Prozent der Bevölkerung. Um ihren Alltag zu meistern, sind sie auf das Engagement vieler Menschen und die Unterstützung durch unterschiedliche Einrichtungen angewiesen. Doch nicht nur Menschen mit Handicap profitieren von Barrierefreiheit, auch für junge Eltern mit Kinderwagen oder Senioren ist es unerlässlich, dass Einrichtungen leicht zugänglich oder Fußwege abgesenkt sind.