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Pressemitteilungen 21.09.2023 – Greifswald begrüßt Einheimische und Gäste mit plattdeutschen Ortsschildern
Wussten Sie, dass Greifswald auf Plattdeutsch „Griepswold“ heißt? Ab sofort können Sie diesen Namen regelmäßig im Stadtbild lesen, denn seit heute steht er als neues Zusatzzeichen an den Ortseingängen in der Wolgaster Landstraße, der Anklamer Landstraße, in der Gützkower Landstraße, der Loitzer Landstraße, der Grimmer Landstraße sowie in der Stralsunder Landstraße.
Die Initiative hierfür hatten Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder und seine erste Stellvertreterin Jeannette von Busse gemeinsam ergriffen. Beide enthüllten heute das erste Ortsschild in der Gützkower Landstraße. „Die plattdeutsche oder auch niederdeutsche Sprache gehört zu unserer regionalen Kultur und Identität. Mit den Ortsschildern wollen wir das für jeden sichtbar nach außen tragen.“, so die Baudezernentin. Dr. Stefan Fassbinder, bedauert, dass nicht mehr viele Menschen in Vorpommern Plattdeutsch im Alltag sprechen und befürchtet sogar, dass die Sprache nach und nach verlorengehen könnte. „Plattdeutsch ist eine wunderschöne Sprache. Dieses wertvolle Erbe ist in Gefahr. Umso wichtiger ist es, diese Sprache wieder sichtbarer zu machen und sie ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Unsere Ortschilder sind ein kleiner Beitrag dazu.“ Karola Stark, Geschäftsstellenleiterin des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V., war eigens aus diesem Anlass nach Greifswald gekommen: „Der Heimatverband unterstützt diese Initiative außerordentlich.“ Greifswald sei jetzt der sechste Ort im Land mit plattdeutschem Ortsschild.
Für die richtige niederdeutsche Schreibweise „Griepswold“ stimmte sich die Stadtverwaltung mit dem Arbeitsbereich Germanistische Sprachwissenschaft der philologischen Fakultät an der Universität Greifswald ab.
Dieses Zusatzschild ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Bereits im März 2021 verschickte das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung M-V einen Erlass an die Landkreise und kreisfreien Städte, der ihnen gestattet, ihren plattdeutschen Namen am Ortseingangsschild zu zeigen. Die erste Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern, die ein plattdeutsches Ortsschild aufstellte, war übrigens Breest zwischen Greifswald und Neubrandenburg im Juli 2022.