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Pressemitteilungen 17.05.2022 – Erinnerung an eine bemerkenswerte Greifswalderin: neue Gedenktafel für Annemarie Langen-Koffler (1898 – 1986)

Gedenktafel für Annemarie Langen-Koffler
Gedenktafel an der Hauswand Goethestr. 11 © Claudia Kowalzyck

Eine Gedenktafel für die Greifswalder Schriftstellerin Annemarie Langen-Koffler ziert seit kurzem die Fassade des Hauses Nummer 11 in der Goethestraße. „Wir wollen damit an eine weitere bemerkenswerte Greifswalderin erinnern“, sagte die Beauftragte für Gleichstellung und Familie, Claudia Kowalzyck. Die 1898 geborene Schriftstellerin und Journalistin schrieb zahlreiche Kinderbücher, die immer noch sehr aktuell sind. „Es gibt etwas mehr als 70 Gedenktafeln in Greifswald, aber bisher nur fünf für Frauen, obwohl sie auch ihren Beitrag für die Gesellschaft geleistet haben.“, erklärte Claudia Kowalzyck. „Wir wollen diese Frauen ins Gedächtnis zurückholen und auf ihre bemerkenswerten Lebensgeschichten und -leistungen aufmerksam machen.“ Oberbürgermeister Dr. Fassbinder ergänzt: „Die Sichtbarkeit von Frauen in unserer Stadt zu erhöhen, ist eines unserer Gleichstellungsziele. Wir brauchen gute Vorbilder für uns und nachfolgende Generationen für alle Geschlechter. Mit dieser neuen Gedenktafel sind wir diesem Ziel ein kleines Stück näher gekommen.“ 

Die Gedenktafel wurde auf Anregung von Greifswalder Bürger*innen durch die Universitäts- und Hansestadt Greifswald erstellt. Wie Claudia Kowalzyck weiter meinte, habe der Eigentümer des Hauses, Dr. Lebrecht Jeschke, das Anliegen begrüßt und sei sofort einverstanden gewesen, die Tafel an der Fassade zu befestigen. Er habe Annemarie Langen-Koffler selbst kennengelernt und lange Zeit mit ihr gemeinsam in dem Haus gelebt. 

Die gebürtige Westfälin kam 1920 durch ihre Heirat mit Prof. Arnold Langen nach Greifswald. Bekannt wurde sie in den 30er Jahren durch die Mädchenbuchreihe um „Das Mädel Peter“. Nach dem Tod ihres Mannes 1939 blieb sie in Greifswald und arbeitete als freie Journalistin und Schriftstellerin. Ihre Bücher und Gedichte verdeutlichen, welch starken Eindruck die Natur hier in ihrer norddeutschen Wahlheimat auf sie gemacht hat. In der Nachkriegszeit engagierte sie sich als Mitbegründerin des Kulturbundes und des Demokratischen Frauenbundes Deutschland in Greifswald. Sie war Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Greifswald-Eldena. 

Gemeinsam mit den Hansischen Frouwen ist eine Veranstaltung oder Führung zu den berühmten Greifswalder Frauen im Rahmen der Kulturnacht im September geplant.

Auszug aus dem Buch „Das Mädel Peter“:
„Wie heißt du?“ „Peter Grapentin!“ Einen Augenblick sahen vierzig Kinder erstaunt auf das kleine Mädel, das von seinem Platz in der dritten Bank aufgestanden war und laut und fest auf die Frage der Lehrerin geantwortet hatte. Dann brach ein Sturm von Gelächter los, der sich gar nicht wieder legen wollte.