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Pressemitteilungen 26.01.2022 – Die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft e.V. gibt die Gewinnerin des diesjährigen Caspar-David-Friedrich-Preises bekannt
Pressemitteilung des Caspar-David-Friedrich-Zentrums.
Preisträgerin des Caspar-David-Friedrich-Preises im Jahr 2022 ist Johanna Herrmann (Jahrgang 1998). Die gebürtige Rostockerin studiert seit 2017 Bildende Kunst am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald. In ihren künstlerischen Arbeiten stellt Johanna Herrmann neben Zeichnungen, Malereien und Keramiken auch Apparaturen her, die von alleine oder mit Hilfe von Naturereignissen bzw. Elementen – zum Beispiel Wind oder Sonnenlicht – Kunstwerke erschaffen. Das Prinzip Zufall und ein spielerischer Ansatz kommen dadurch in ihren Werken zum Tragen. Die Landschaft, so sagt sie, diene ihr dabei immer als Ausgangspunkt für die letztlich abstrakten Ergebnisse.
Der Caspar-David-Friedrich-Preis ist ein Nachwuchsförderpreis, der seit 2001 jährlich durch die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft e.V. an Studierende der Bildenden Kunst vergeben wird. Es können Kunstwerke aus allen Gattungen eingereicht werden. Die Auseinandersetzung mit aktuellen
Fragestellungen des Verhältnisses von Mensch, Natur und Kunst soll in einem klar erkennbaren geistigen Bezug zum Werk Caspar David Friedrichs stehen.
In insgesamt fünf Durchgängen entschied sich die acht-köpfige Jury am 15.01.2022 für die Greifswalder Studentin Johanna Herrmann. Sie setzte sich gegen fünfzig (50) Mitbewerber*innen durch. Aus allen drei zugelassenen Institutionen trafen Bewerbungen ein: Königlich-Dänische Akademie Kopenhagen, Hochschule für bildende Künste Dresden, Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald.
Die Begründung für die Jury-Entscheidung lautet wie folgt:
In maschinell vielfältigen, spielerischen und experimentellen Prozessen nähert sich Johanna Herrmann dem Spannungsfeld von Natur, Mensch und Kunst. Der konzeptionelle Ansatz ist dabei ironisch und würdevoll zugleich. Dem Prinzip Zufall und nicht zuletzt der Schöpfungskraft der Natur wird Raum gegeben und die Unvoreingenommenheit, eine gewisse Entkopfung zum Prinzip erhoben. Dadurch ordnet sich die Künstlerin letztlich der Natur unter. Die Natur als Erzeugerin/als Produzentin von Kunst stellt einen charmanten Bezug zu Caspar David Friedrich dar. Während des experimentellen Vorgangs wird die Leinwand zur Bühne – ein weiterer Brückenschlag zu Friedrich, dessen Gemälde häufig eine bühnenartige Komposition aufweisen. Die so
entstandenen “Windmalereien” haben eine andere Bildsprache als die des romantischen Landschaftsmalers, man kann sagen, sie stellen einen poetischen Kontrast dazu dar. Gleichzeitig sind sie ihm jedoch geistig nahe und überzeugen darüber hinaus ästhetisch sowie durch ihren Spannungsgehalt von Natur, Mensch und Kunst.
Der Caspar-David-Friedrich-Preis ist mit 2.500,00 Euro, einer Postkartenedition sowie einer Einzelausstellung in den Räumen des Caspar-David-Friedrich-Zentrums in Greifswald dotiert. Letztere wird von Oktober bis Dezember 2022 zu sehen sein.