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Pressemitteilungen 08.02.2023 – Bundesweite Befragung zu „Vitalen Innenstädten“: Attraktivität der Greifswalder Innenstadt hat zugenommen
Wie sieht die Zukunft der deutschen Innenstädte aus und was wünschen sich Gäste von ihren Stadtzentren? Womit punkten Innenstädte angesichts der großen Konkurrenz durch den Online-Handel? Diesen Fragen ist das Institut für Handelsforschung Köln mit seiner Untersuchung „Vitale Innenstädte“ bereits zum fünften Mal nachgegangen. Greifswald beteiligte sich nach 2016 und 2018 zum 3. Mal an der Umfrage. Bundesweit wurden im Herbst letzten Jahres knapp 70.000 Gäste in 111 Städten zur Attraktivität der Zentren und zum Einkaufsverhalten befragt, in Greifswald wurden rund 600 Interviews geführt. Neben Greifswald beteiligten sich in Mecklenburg-Vorpommern die Städte Stralsund, Rostock und Wismar an der Umfrage. Heute wurde die Auswertung veröffentlicht
Die Ergebnisse sind sehr erfreulich für Greifswald. Bei der zentralen Frage: Welche Schulnote würden Sie dieser Innenstadt in Bezug auf Ihre Attraktivität geben?“ erhielt Greifswald die Gesamtnote 2,1, und wurde damit deutlich besser bewertet als der Durchschnitt vergleichbarer Städte, der bei 2,4 liegt. 2018 lag die Gesamtnote für Greifswald bei 2,2. Knapp 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die Attraktivität der Innenstadt seitdem verbessert hat. Damit hebt sich Greifswald deutlich von anderen vergleichbaren Städten ab, wo nur 41 Prozent der Gäste dieser Ansicht waren. In Greifswald wurden vor allem das Gastronomieangebot sowie das Freizeit- und Kulturangebot als sehr positiv bewertet. Auch bei der Aufenthaltsqualität, den Sitz- und Verweilmöglichkeiten, der Sauberkeit, Sicherheit, Familienfreundlichkeit sowie der touristischen Attraktivität und dem Zustand der Gebäude schnitt Greifswald sehr gut und deutlich besser als der Ortsgrößendurchschnitt ab. Beim Dienstleistungsangebot, wie beispielsweise Friseure, Kosmetik oder Banken, vergaben die Besucherinnen ebenfalls gute und sehr gute Noten.
Mit dem Warenangebot sind die Gäste der Innenstadt grundsätzlich zufrieden. Während bei der letzten Befragung wesentliche Verbesserungen in den Kategorien Bekleidung, Schuhe und Lederwaren gewünscht wurden, wird das Angebot inzwischen als gut oder sogar sehr gut eingeschätzt. Auch das Angebot an Büro-, Schreibwaren, Bastelartikeln, Büchern und Drogeriewaren wird als sehr gut bewertet. Handlungsbedarf wird allerdings weiterhin in den Kategorien Wohnen und Einrichten, Unterhaltungselektronik und Lebensmittel gesehen.
Knapp 56 Prozent der Befragten gaben an, zwar online einzukaufen, aber dennoch die Innenstadt unverändert häufig zum Einkaufen zu nutzen. Das ist zwar mehr als in vergleichbaren Städten, aber weniger als vor 4 Jahren in Greifswald. 2018 meinten das immerhin noch knapp 70 Prozent. Dagegen kauften damals rund 11 Prozent verstärkt online ein, inzwischen sind es rund 20 Prozent.
Mehr als die Hälfte der Gäste kam zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Innenstadt, das waren wesentlich mehr als in vergleichbaren Städten. Etwa ein Drittel nutzte das Auto, was wiederum weniger ist als der Durchschnitt. Das belegt auch der Gesamteindruck, den die Besucherinnen und Besucher haben: so werden Greifswald gute und sehr gute Noten bezüglich der Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit erteilt, allerdings nur ein Befriedigend bei der Autofreundlichkeit, den Parkmöglichkeiten sowie dem ÖPNV-Angebot.
„Ich freue mich, dass Greifswald wieder so gut bewertet wurde. Das zeigt, dass sich unsere jahrelangen kontinuierlichen Anstrengungen, die wir zuletzt mit Unterstützung von Fördermitteln noch verstärkt haben, lohnen.“, sagte Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. „Unsere Greifswald Marketing GmbH leistet hier zusammen mit der Stadtverwaltung und dem Verein Greifswalder Innenstadt eine hervorragende Arbeit. Mit der schrittweisen Umsetzung des Verkehrskonzeptes Innenstadt wird sich die Aufenthaltsqualität für alle weiter verbessern. Die Verkehrsberuhigung kommt nicht nur den Anwohner*innen und Gästen zugute, sondern auch den Geschäften. Bereits jetzt haben wir den Boulevard während der Saison in die Seitenstraßen ausgedehnt, damit Läden und Gastronomie dort mehr Aufmerksamkeit erhalten. Die Innenstadt wurde mit neuen Sitzmöbeln und Bepflanzungen ausgestattet, die zum Ausruhen einladen. Auch die neue Innenstadtmanagerin als Bindeglied zwischen Verwaltung, Politik und Innenstadtverein hat sich bewährt. Zahlreiche neue Veranstaltungsformate ziehen mehr Gäste in die Stadt. Mit dem neuen Liniennetz des Greifswalder Stadtbusverkehrs werden wir die Innenstadt und die Stadtteile ab Sommer noch besser an den ÖPNV anbinden. Um angesichts des wachsenden Onlinehandels attraktiv zu bleiben, lässt Greifswald derzeit ein Konzept für eine Smarte Innenstadt erarbeiten.“
„Das wiederholt gute Abschneiden der Greifswalder Innenstadt bestätigt, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Die Ergebnisse liegen sehr deutlich über dem Durchschnitt aller teilnehmenden Städte in Deutschland.“, so Ralf Pfoth, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern. „Gleichzeitig liefert uns die Studie „Vitale Innenstädte 2022“ wichtige Impulse, wie die Greifswalder Innenstadt noch attraktiver, noch lebendiger und noch vitaler werden kann. In den vergangenen Jahren ist es, trotz Corona-Pandemie und weiterer Herausforderungen, gemeinschaftlich mit der Stadt Greifswald, der Greifswald Marketing GmbH und dem Verein Greifswalder Innenstadt mit zahlreichen Maßnahmen gelungen, die Attraktivität der Greifswalder Innenstadt weiter zu steigern. Dies wurde vor allem auch durch die Etablierung einer Innenstadt-Koordinatorin und vieler umgesetzter Events und Veranstaltungen erreicht. Der inhabergeführte Einzelhandel, ergänzt durch attraktive gastronomische Angebote, ist die Stärke der Greifswalder Innenstadt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Besucher gern ihre Zeit hier verbringen und die vielfältigen Angebote zu schätzen wissen.“
Die IHK Neubrandenburg unterstützte die bundesweite Einzelhandelsstudie ebenso wie der Handelsverband Deutschland, die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e.V. sowie der deutsche Städte- und Gemeindebund.