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Pressemitteilungen 28.05.2021 – Bei Bauarbeiten an der Marienkirche gefundene Gebeine wurden umgebettet
Während der Baumaßnahmen rund um die Greifswalder Marienkirche wurde 2020 bei Grabungsarbeiten eine Anhäufung von Gebeinen in größerem Umfang gefunden. Möglicherweise wurden diese zusammengetragen, als man Anfang des 20. Jahrhunderts beim Einbau des Kellers Grablegen zerstörte. Bestattungen von Toten in der Kirche und um diese herum hat es nachweislich von 1300 bis etwa 1820 gegeben.
Da die aufgefundenen Gebeine nach Abschluss der Sanierungsarbeiten am Fundort nicht verbleiben und auch nicht an anderer Stelle bei der Kirche beigesetzt werden konnten, bat die Kirchengemeinde die Stadtverwaltung um Unterstützung. Auf dem Neuen Friedhof wurde daraufhin im südwestlichen Bereich eine 6 mal 5 Meter große Fläche vorbereitet, auf der die sterblichen Überreste angemessen bestattet wurden. Am Mittwoch, dem 26. Mai 2021, wurde das Gräberfeld mit einer Andacht übergeben. „Die Gebeine haben nun auf Dauer einen würdigen Ort gefunden“, sagte die Pastorin der Kirchengemeinde St. Marien, Dr. Ulrike Streckenbach bei der Feierstunde. Sie dankte allen, die geholfen hatten, diese zu bergen und wieder neu beizusetzen. „Ob die sterblichen Überreste nach so langer Zeit überhaupt noch einmal bestattet werden müssen, diese Frage haben sich die Stadtverwaltung und die Bürgerschaft zu keinem Zeitpunkt gestellt“, erklärte Bausenatorin Jeannette von Busse. „Eine Umbettung ist schon allein der Moral und der Pietät geschuldet.“ Der Probst der Katholischen Gemeinde, Frank Hoffmann, erinnerte an die christliche Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und spendete abschließend den Segen über das Gräberfeld und die Anwesenden.