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Pressemitteilungen 19.05.2016 – Ausstellung in der Kleinen Rathausgalerie - Watermen of the Chesapeake

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Glen McClure: Clifton Johnson

Ab 20. Mai bis 17. Juni werden in der Kleinen Rathausgalerie Portraits von Fischern (Watermen) gezeigt, die in der Chesapeake Bay (USA) beheimatet sind. Anlass der neuen Ausstellung ist der Besuch einer Delegation aus Greifswalds amerikanischer Partnerstadt Newport News. Nachdem die Fotoschau bereits in den USA gezeigt wurde, ist ein Teil nun erstmalig in Europa zu sehen. Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder eröffnet die Ausstellung am Freitag, dem 20. Mai, um 15 Uhr im Beisein der Delegation aus Newport News.

Die Portraits wurden vom Fotografen Glen McClure in den Jahren 2009/2010 rund um die Chesapeake Bay aufgenommen. Binnen 11 Monaten fotografierte er 166 „Watermen“ an 19 unterschiedlichen Orten. Eine Auswahl von 30 Motiven ist jetzt in Greifswald zu sehen.

In seinen Beobachtungen nahm Glen McClure die Fischerei als eine urwüchsige und gefährliche Arbeit wahr: „Obwohl die auch als „Watermen“ bezeichneten Fischereiarbeiter für diese Akkordarbeit ein eher bescheidenes Salär erhalten, arbeiten sie doch alle mit hohem Engagement und fühlen sich ihrer Arbeit verpflichtet.“ Die Fischereiarbeiter der Chesapeake Bay haben alle ihre eigene Geschichte, die in der Ausstellung dokumentiert wird. Trotz aller Unterschiedlichkeit bilden sie eine Gemeinschaft auf und an der See, deren Zukunft jedoch in Frage steht. Glen McClures Portraits vermitteln einen Einblick in ihre harte Arbeit und Hingabe für eine Lebensweise, welche vielleicht schon bald Teil der Vergangenheit sein könnte.

Bei seinen Aufnahmen suchte Glen McClure nach kleinen, oft leicht übersehenen Details, die die abgelichteten Personen charakterisieren und deren Geschichte beschreiben:  “Diese Menschen sind starke Persönlichkeiten. Ich sah ihre von der Witterung gezeichneten und gebräunten Gesichter. Allein anhand ihrer Kleidung kann man erkennen, dass diese Menschen harte, schmutzige Arbeit leisten. Ich bemühte mich, winzige aber aussagekräftige Details einzufangen – kleine Reste gebrochener Austernschalen im Gesicht des Fischers Clifton Johnson zum Beispiel, oder ein Riss auf der Jeans. All dies sind visuelle Anhaltspunkte zum Leben einer Person und eines Charakters.”

Die Chesapeake Bay wird von den Bundesstaaten Virginia und Maryland umgeben, mehr als 150 Flüsse und Bäche münden in die 311 km lange Bucht. Darunter der James River, an dessen Ufer im Süden Greifswalds Partnerstadt Newport News liegt. Die Städte und Gemeinden rund um die Flußmündungen waren und sind stark von der Fischerei geprägt. Der Fang von Krustentieren, Fisch und Meeresfrüchten und deren Verarbeitung gehörten einst zu den Hauptwirtschaftszweigen der Region, unterliegen jedoch an der Ostküste und auf nahezu allen übrigen Gewässern der Erde einem starken Wandel. Die Zunft der Fischer und damit ihre Arbeitsstellen und Existenzen sind durch Verschmutzung der Meere, Überfischung und technische Entwicklung gefährdet.

Maßgebliche Unterstützung erhielt der mit mehreren Preisen ausgezeichnete Fotograf durch lokale Helfer, allen voran den Mitarbeitern des Mariners‘ Museum, welches zum Hauptpartner des Projektes wurde, die Fotos als erstes und teils in Lebensgröße ausstellte und schließlich einen Bildband zur gleichnamigen Ausstellung “Endangered Species: Watermen of the Chesapeake“ herausgab. Seit 2002 wuchs die Idee zu diesem Fotoprojekt, bei dem der Fotograf auf teils scheue, jedoch auch neugierige und freigiebige Persönlichkeiten an Orten und Arbeitsplätzen traf, deren Existenz er bis dahin nicht kannte.

Weitere Arbeiten von Glen McClure: http://www.glenmcclure.com/
Hinter den Kulissen: Videodokumentation der Aufnahmen im Jahr 2009/2010: https://vimeo.com/59230734