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Pressemitteilungen 05.08.2021 – Appell von Kommunen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für besser Bahnanbindung Vorpommerns
Längere Fahrzeiten mit der Bahn als mit dem Auto von Greifswald nach Hamburg oder Stettin mit mehrmaligem Umsteigen und längeren Wartezeiten; nur drei von zwölf Verbindungen nach Berlin mit dem ICE – für viele Menschen in Vorpommern ist dieses Angebot zu unattraktiv, um vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Führende Vertreter*innen von Kommunen, Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft aus Vorpommern fordern deshalb eine bessere Bahnanbindung der Region, vor allem an die umliegenden Metropolregionen Hamburg, Berlin und Stettin. Der Greifswalder Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder initiierte einen entsprechenden Appell an die Deutsche Bahn sowie an Bund und Land.
„Bisher haben knapp 70 Vertreter*innen aus Verwaltung und Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Vorpommern den Appell unterzeichnet.“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. Von der großen Resonanz in kürzester Zeit auf den Aufruf sei selbst er überrascht gewesen. Das zeige nachdrücklich, dass sich viele in der Region Vorpommern buchstäblich `verkehrspolitisch abgehängt` fühlen. „Wir fordern, dass die Politik endlich ihrer im Grundgesetz verankerten Aufgabe nachkommt, gleichwertige Lebensverhältnisse im gesamten Bundesgebiet zu schaffen“, betonte er.
In dem Appell heißt es daher auch: „Schnelle und direkte Verbindungen, kurze Taktzeiten, langen Strecken angepasste Wagenklassen mit Arbeitsmöglichkeiten und Stauraum sind unabdingbar, um die Region Vorpommern nachhaltig und zukunftsfähig an die umliegenden Metropolregionen und damit auch an das gesamtdeutsche und europäische Schienennetz anzubinden.“
„Die Einführung des RE 7 zwischen Greifswald und Stralsund durch das Land zur Verkürzung der Umsteigezeit in Stralsund ist ein guter Schritt in die richtige Richtung“, merkte Dr. Fassbinder an, „weitere müssen rasch folgen“.
Die Rektorin der Universität Greifswald, Prof. Dr. Katharina Riedel, unterstützt den Appell nachdrücklich: "Wissenschaft lebt vom Austausch von Wissenschaftler*innen und Studierenden. Für die Universität ist daher die schnelle und möglichst unkomplizierte Erreichbarkeit der Wissenschaftsregion Greifswald existenziell. Hierzu gehört ein Bahnverkehr, der verlässlich und unmittelbar mit relevanten Bahnknotenpunkten, Zentren sowie Flughäfen verbindet."
Mit Blick auf die Wirtschaft erklärt der Präsident der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Wolfgang Blank: „Für die gewerbliche Wirtschaft und die Wirtschaftsstandorte in Vorpommern ist die Verbesserung der Bahnanbindung der Region unerlässlich, um im Wettbewerb mithalten und auch künftig bestehen zu können. Der weiteren Verbesserung des Angebotes sowie der Ertüchtigung der Bahninfrastruktur kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, um die Bahnstrecken als Lebensadern, welche die Region nach innen und nach außen zu den Metropolen verbinden, fit für die Zukunft zu machen. Dies gilt für die Verbindung von Greifswald nach Berlin und Hamburg genauso wie für das südliche Vorpommern und die Verbindung Stettin – Pasewalk – Neubrandenburg – Hamburg.“
Alle Unterzeichnenden sind sich einig: „Im Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen, um qualifizierte Arbeitskräfte, um Wissenschaftler*innen und Studierende, um touristische Gäste und um attraktive Wohn- und Lebensverhältnisse ist eine spürbare Verbesserung erforderlich, die wir hiermit nachdrücklich von der Politik einfordern. Zudem bietet eine gute Verkehrsanbindung angesichts gewandelter Wohn- und Arbeitsformen neue Chancen für unsere Region.“
Appell von Kommunen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für besser Bahnanbindung Vorpommerns
Unterzeichnende des Appells