Schwedenzeit
1634
Der letzte Pommernherzog Bogislaw XIV. übereignet der Universität die Ländereien des nach der Reformation in ein herzogliches Amt umgewandelten Klosters Eldena.
1648
Infolge des Westfälischen Friedens fällt Vorpommern mit Rügen an Schweden (bis 1815).
1650
Ein Sturm zerstört den – nach dem Einsturz im Jahre 1515 Anfang des 17. Jh. erneuerten – Turmhelm von St. Nikolai. 1653 erhält der Turm den heutigen Barockhelm.
1651
„Renovierte“ Greifswalder Stadtstatuten, diese tragen den seit 1451 (Rubenowsche Stadtverfassung) insbesondere durch Reformation, herzogliche Rezesse und den Bürgervertrag von 1623 geänderten kirchlichen, staats- und verwaltungsrechtlichen Verhältnissen Rechnung.
1659
Vergebliche Belagerung Greifswalds durch die Truppen des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg.
1678
Im schwedisch-brandenburgischen Krieg (1674-1679) kapituliert Greifswald nach heftigem Beschuss vor den Truppen des Großen Kurfürsten.
1681
Ernst Bogislaw von Croy, letzter Nachkomme des pommerschen Herzogshauses, vermacht der Universität testamentarisch einen kostbaren Gobelin, den berühmten Croy-Teppich.
1711-1713
Im Nordischen Krieg (1700-1720) besetzen sächsische, russische und dänische Truppen Greifswald. 1713 wird das Rathaus durch einen infolge von Fahrlässigkeit der Soldaten ausgebrochenen Brand in Schutt und Asche gelegt.
1712
Der russische Zar Peter I. weilt einige Tage in Greifswald.
1716-1720
Als Folge des Verlaufs des Nordischen Krieges steht Greifswald unter dänischer Verwaltung.
1736
Teile der Greifswalder Innenstadt fallen einer Feuersbrunst zum Opfer. Wiederum wird auch das – nach dem Brand von 1713 fast wiederhergestellte – Rathaus beschädigt.
1745
Der Rat erteilt die Konzession für eine neue Saline am Nordufer des Ryck, die bis 1869 in Betrieb ist.
1747-1750
Errichtung des heutigen Universitätshauptgebäudes.
1748
Johann Carl Dähnert (1719-1785) wird zum Professor und Universitätsbibliothekar ernannt.
1758/59
Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) besetzen preußische Truppen Greifswald.
1774
Caspar David Friedrich (1774-1840), der bedeutendste Maler der deutschen Romantik, wird am 5. September in Greifswald geboren.
1788
Johann Gottfried Quistorp (1755-1835) wird als Universitätszeichenlehrer eingestellt. Nach seinen Plänen wird das Gymnasium in der Mühlenstraße (heute Galerie des Pommerschen Landesmuseums) erbaut. Quistorps bedeutendster Schüler ist Caspar David Friedrich.
1791
Ernst Moritz Arndt (1769-1860) wird an der Greifswalder Universität immatrikuliert, ab 1806 ist er außerordentlicher Professor an der Philosophischen Fakultät.
1807-1810, 1812-1813
Zeitweilige Besetzung der Stadt durch französische Truppen. Zu den drückenden Forderungen der Besatzer kommen die Auswirkungen der 1806 verhängten Kontinentalsperre, wodurch Handel und Schifffahrt erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden.
1815
Übergang Vorpommerns aus schwedischem in preußischen Besitz im Ergebnis des Wiener Kongresses nach Napoleons endgültiger Niederlage.
Text: Stadtarchiv Greifswald