Rathaus
Seit der umfassenden Sanierung Ende 1999 präsentiert sich das „Erste Haus“ am Platz mit einem ochsenblutfarbigen Anstrich. Dies ist ein Anklang an die mittelalterliche Backsteingotik, da wohl um 1340 mit seinem Bau begonnen wurde. Als „Kophus“ fand das Rathaus 1369 erstmals urkundlich Erwähnung. Im Keller ist ein mittelalterliches Kreuzrippengewölbe erhalten. Während zweier großer Stadtbrände 1713 und 1736 wurde das Gebäude stark zerstört. Mit dem Wiederaufbau 1738 erhielt es, nun geschmückt durch die markanten Volutengiebel, weitgehend seine heutige Gestalt. Aus dieser Zeit stammt auch die barocke Ausgestaltung der ehemaligen Ratsstube, die jetzt als Standesamt und für festliche Empfänge genutzt wird. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die mittelalterlichen Arkaden auf der Ostseite geöffnet. Hier hat die Touristeninformation ihren Sitz.
Die schwere Bronzetür des Rathauses wurde 1966 vom Künstler Jo Jastram geschaffen. Die Motive erinnern an die denkwürdige kampflose Übergabe der Stadt an die Rote Armee am 29. April 1945. In der ersten Etage des Hauses lädt die Kleine Rathausgalerie zu einem Besuch ein. Das Rathaus ist Sitz des Oberbürgermeisters, der Bürgerschaft und der Stadtverwaltung.
Eine Besichtigung einzelner Räume (Standesamt, Senatssaal, Bürgerschaftssaal ist nur dann möglich, wenn keine Veranstaltungen stattfinden. Während der Adventzeit findet im Rathauskeller ein Kunsthandwerkermarkt statt.
Das Trauzimmer
Das Trauzimmer ist der älteste Raum des Rathauses, der nach den beiden Stadtbränden bis heute original erhalten ist. Früher tagten in diesem kleinen Saal die Ratsherren. Die prächtige Ausstattung stammt aus dem Jahr 1748. Die Wände über einem hölzernen Paneel sind mit bemalter Leinwand bespannt. Die Bilder stellen Szenen aus der altjüdischen, altgriechischen und römischen Geschichte dar. Gestaltet wurden sie durch die Gebrüder Holzerland. Die Decke ist mit vergoldetem Stuck verziert. Heute wird in dieser ehemaligen Ratsstube geheiratet.