Bevölkerungsschutz
Greifswald ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten von schwerwiegenden Katastrophen verschont geblieben und konnte Krisen gut meistern. Damit dies weiterhin so bleibt, ist es als Gesellschaft wichtig, Krisen als gemeinsame Herausforderung zu betrachten und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten vorzubereiten. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Zusammenstellung von Tipps und Informationen zu unterschiedlichen Notfallsituationen.
Allgemeine Informationen
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald nimmt als Kreisordnungsbehörde, die Aufgabe der unteren Katastrophenschutzbehörde wahr.
Bei der Universitäts- und Hansestadt ist das Sachgebiet örtliche Gefahrenabwehr/Bevölkerungsschutz im Amt für Bürgerservice und Brandschutz verortet. Es ist für die Vorbereitung auf Großschadenslagen bzw. –ereignisse im Stadtgebiet Greifswald zuständig.
Ein Großschadensereignis ist ein Ereignis mit einer großen Anzahl von Verletzten oder Erkrankten sowie anderen Geschädigten oder Betroffenen und/oder erheblichen Sachschäden unterhalb der Schwelle zur Katastrophe (DIN 13050:2009/02 Rettungswesen).
Zu jedem möglichen Schadensszenario werden jeweils Sonder- und Einsatzpläne in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachberatern erarbeitet. Es gilt hierbei der Grundsatz, die Schutzgüter wie Mensch/Tier, Umwelt, Sach- und Kulturgüter zu schützen sowie die negativen Folgen eines Großschadensereignisses zu verringern.
Da bei einem Großschadensereignis umfangreiche Einsatzhandlungen sowie Maßnahmen zu koordinieren und entscheiden sind, wird ein Verwaltungsstab eingerichtet. Der Verwaltungsstab mit der Koordinierungsgruppe nimmt die administrativ-organisatorischen Aufgaben wahr.
Neben den hauptamtlichen Einsatzkräften ist bei einem Großschadensereignis die ehrenamtliche Unterstützung von immenser Bedeutung. Denn nur gemeinsam können wir die Schwächsten unserer Gesellschaft schützen. Die Aufgabe der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist es daher die Greifswalder Bevölkerung durch die Bereitstellung von Informationen auf möglich eintretende Szenarien bestmöglich vorzubereiten. Wenn man weiß, was zu tun ist, lassen sich solche Ereignisse besser begrenzen und bewältigen. Eigenvorsorge ist der grundlegende Baustein für Ihre Sicherheit und das Funktionieren der Gesellschaft.
Mögliche Großschadensereignisse:
Bei einem länger andauernden Ausfall der Heizung aufgrund einer Mangelsituation des Brennstoffs oder im Zusammenhang mit einer technischen Störung kann es bereits nach wenigen Stunden zu Einschränkungen in der Wärmeversorgung und in der Warmwasserbereitung kommen.
Was Sie tun können: Informationen zur Vorbereitung sowie Verhaltensweisen im Katastrophenfall sind über die Webseite der Stadt Greifswald - Flächendeckender Heizungsausfall zu finden.
Auf einmal wird es dunkel – was ist los? Handelt es sich um eine kurzzeitige technische Störung von ca. 10-15 Minuten (Stromausfall) oder um einen länger andauernden Ausfall > 24 Stunden (Blackout)? Während regionale Ausfälle relativ zügig behoben werden können, kann es bei überregionalen oder deutschlandweiten Ausfällen teilweise mehrere Tage dauern.
Ein langanhaltender Stromausfall hat starke Auswirkungen auf das tägliche Leben und bedeutet im Regelfall:
- kein Licht
- keine Kommunikation mit Festnetz und Mobilfunk (Zusammenbruch nach 2-4 h)
- kein Geldverkehr und somit ggf. kein Einkauf
- keine Kühlung und Heizung
Was Sie tun können: Informationen zur Vorbereitung auf einen langanhaltenden Stromausfall sowie zu Verhaltensweisen im Katastrophenfall sind über die Webseite der Stadt Greifswald - Stromausfall sowie über die des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zu finden.
Der Notruf 112 ist eine zuverlässig und mehrfach abgesicherte Meldeeinrichtung. Dennoch kann es aufgrund von Software- und Hardware-Problemen, Hackerangriffen und Strommangelsituationen zum teilweisen oder kompletten Ausfall des Telefonnetzes oder der Notrufleitung kommen.
Was Sie tun können: Informationen zur Vorbereitung sowie Verhaltensweisen im Katastrophenfall sind über die Webseite der Stadt Greifswald - Ausfall des Notrufs zu finden.
Das flache Gelände an der Dänischen Wiek und das Stadtgebiet von Greifswald zählen zu den besonders hochwassergefährdeten Gebieten an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Ein Sturmhochwasser würde weite Teile des Stadtgebietes sowie die in der Ryckniederung liegenden Orte überfluten.
Zum Schutz vor Überflutungen und Hochwasser dient das Sperrwerk Greifswald, das sich an der Bundeswasserstraße Ryck an der Mündung in die Dänische Wiek im Stadtteil Greifswald-Wieck befindet. Auch im Fall eines Stromausfalls kann das Sperrwerk autark über zehn Stunden mit dem eingebauten Notstromaggregat versorgt werden.
Zudem sind Deiche in Eldena, Wieck und Ladebow sowie Wegeaufhöhunge zwischen Neuenkirchen und Ladebow und im Raum Jager zum Hochwasserschutz angelegt worden.
Die letzte Sturmflut erlebte Greifswald im Oktober 2023. Hier sehen Sie die Bilanz dieses Ereignisses. Informationen über aktuelle Hochwasserstände finden Sie unter www.hochwasserzentralen.de.
Unwetterereignisse wie Orkane, Tornados, Wirbelstürme, heftige Gewitter, Schneechaos oder Starkregen können starke Zerstörungen anrichten. Bedingt durch den Klimawandel können sich diese Katastrophen häufen. Dabei können lose Äste, umstürzende Bäume, Dachpfannen, Schneelawinen von Dächern oder Glätte zur Gefahr werden. Daher sollten Sie sich bei einem Unwetter nicht im Freien aufhalten. Achten Sie unbedingt auf die Unwetterwarnungen in den Medien. Vorhersagen durch den Deutschen Wetterdienst können Sie unter www.dwd.de jederzeit online abrufen.
Eine Pandemie definiert sich durch eine weltweite Verbreitung von einem neuen Influenzavirus, das in der Lage ist, schwere Erkrankungen hervorzurufen und sich gut von Mensch zu Mensch zu verbreiten. Da der Erreger zuvor noch nicht vorgekommen ist, ist das menschliche Immunsystem unvorbereitet und ungeschützt. Oftmals geht sie mit hohen Erkrankungs- und Sterberaten einher. Aber auch ein Virus, das bei gesunden Menschen überwiegend milde Symptome verursacht, kann durch eine hohe Zahl von Erkrankten in einem begrenzten Zeitraum zur Pandemie werden und das Gesundheitssystem eines Staates überlasten.
Ein Bahnunfall ist ein Unfall, der in ursächlichem Zusammenhang mit dem Betrieb einer Eisenbahn und dessen typischen Gefahren steht und einen Personenschaden oder Sachschaden zur Folge hat.
Ein MANV ist ein Notfall mit einer größeren Anzahl von Verletzten sowie anderen Geschädigten oder Betroffenen, der besondere Maßnahmen erfordert, weil er mit der vorhandenen klinischen Versorgung nicht bewältigt werden kann.
CBRN-Gefahrstoffe können gas- oder dampfförmig, als Aerosole, flüssig oder fest auftreten. Ein Laie kann in der Regel die Gefährlichkeit nicht erkennen. daher gilt: Wenn etwas passiert, melden Sie es der Rettungsleitstelle (Tel. 112) oder der Giftnotrufzentrale (Tel. 0361 730 730). Achten Sie bei größeren Ereignissen auf Durchsagen im radio oder durch Lautsprecherfahrzeuge.
Bei einer Bombendrohung wird ein (meist öffentliches) Gebäude mittels einer tatsächlich oder angeblich platzierten Bombe beabsichtigt bedroht. Eine Bombe ist ein mit explosivem Material gefüllter Sprengkörper, der durch einen Zünder zur Detonation gebracht werden kann.